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Gewässerbeschreibung Havel-Müritz-Rundtour

Letzte Änderung: 23. Mai 2024

Müritz-Nationalpark-Rundtour über die Havelquellseen nach oben

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Die Müritz-Nationalpark-Rundtour führt uns über weite Strecken durch die üppigen Naturlandschaften des Müritz-Nationalpark. Wir befinden uns im Gebiet der Havel-Quellseen. Wer die Geselligkeit liebt, wählt die Hauptsaison und verlängerten Wochenenden. Zu  den übrigen Zeiten kann man hier jedoch ziemlich einsame Tage im Kanu verbringen. Die fehlende kurze Strecke über Land zwischen Start - und Zielpunkt wird üblicherweise problemlos mit örtlichen Dienstleistern überwunden (Kanushuttle, Kanutaxi).

Da Kratzeburg einen Bahnanschluss an einer gut frequentierten Hauptstrecke hat, ist dieser Ort bestens von den Großstädten Berlin, Rostock, Schwerin oder Hamburg zu ereichen. Steigt man aus der Bahn, ist es nicht mehr weit bis zur ersten Kanustation Kanu-Hecht.

Wenn man in Kratzeburg startet, ist der erste Campingplatz (Wasserwanderrastplatz) in etwa 14 km Entfernung zu finden, der Campingplatz am Hexenwäldchen (Jamelsee). Von dort an vergrößert sich die Auswahl an Wasserwanderrastplätzen. Nach vorheriger Anmeldung kann man als Einzelwanderer oder Kleingruppe seit 2015 auch bei Kormoran Kanutouring in Granzin zelten. Es gibt Duschen und WC sowie eine gemütliche winzige Zeltwiese.

Bis zum Useriner See hinunter reicht hier der Müritz Nationalpark. Das bedingt gewisse Einschränkungen und Befahrungsregelungen. Jeder, die hier paddeln möchte, sollte sich mit den einschlägigen Befahrungsregelungen vertraut machen, die im Müritz Nationalpark gelten.  

Naturführungen und Naturreisen nach oben

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Wer die vielen schönen Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Tourenstart in Kratzeburg am Käbelicksee nach oben

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Zum Tourenstart am Käbelicksee könnten wir an der Badestelle Kratzeburg einsetzen, ein großer Parkplatz liegt ganz in der Nähe. Wer nach längerer Anreise übernachten muss, kann dies bei Kanu-Hecht im eigenen Zelt, in einem Ferienhaus oder einem der originellen ausgebauten alten Weinfässern machen. Kanu-Hecht hat seinen Standort direkt in Dalmsdorf am Käbelicksee. Ein Parkplatz ist auch dort vorhanden, womöglich ist es für manchen angenehmer, sein Fahrzeug dort stehen zu lassen als auf dem abgelegenen Dorfparkplatz an der Badestelle in Kratzeburg. Beim Biergarten und Imbiss der Familie Hecht gibt es den ganzen Tag etwas für das leibliche Wohl.

Obere Havel-Quellseen nach oben

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Wir paddeln auf dem obersten See, von dem aus eine Havelbefahrung überhaupt möglich ist. Die Havel selbst mit ihren winzigen Quellseen ist also oberhalb des Käbelicksees nicht befahrbar. Nach 3,5 km ab dem Rastplatz Kanu-Hecht oder der Badestelle Kratzeburg erreichen wir den Ausfluss der Havel aus dem Käbelicksee. Als sehr natürlich wirkender Kleinfluss fließt hier die Havel fast ohne Strömung teils an steilen Waldhängen, teils an sumpfigen Wiesen vorbei und trifft dabei nach ca. 1,5 km die Straßenbrücke Dalmsdorf - Granzin, bevor der Wasserwanderer für ein paar hundert Meter links den Granziner See streift, den er nur in der Nähe des südlichen Ufers auf kürzestem Weg durchfahren darf. Anlegen kann (und darf) man erst im Ort Granzin, wo es eine Badestelle, eine Anlegemöglichkeit mit Erfrischungen, die Kanuvermietung "Kormoran Kanutouring" sowie ein Ausflugslokal gibt. Bei Kormoran Kanutouring kann nach Anmeldung auf einem sehr ruhigen, winzigen Zeltplatz (mit WC und Duschen) gezeltet werden. 

Granziner Mühle, Lorenbahn nach oben

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Wir paddeln geruhsam durch den kleinen Schulzensee und noch weitere 300 Meter Havel auf die Granziner Mühle zu, wo wir unsere Paddeltour unterbrechen "dürfen" und den ganzen Körper stählen können: aussetzen, das Kanu und die Ausrüstung über eine kleine Straße tragen, auf eine Lore setzen und 750 Meter das Gefährt bis zum Pagelsee befördern, wo es wieder genug Wasser gibt. Biwakieren wie früher gewohnt darf man hier auf keinen Fall, obwohl massenhaft Platz vorhanden ist. Es ist streng untersagt und die Gegend wird konsequent kontrolliert. Für das Bußgeld könnte man locker ein 3 - Sterne - Hotelzimmer mieten... Für die Lore wäre es gut, eine 2. Person zur Hilfe zu haben, aber meistens gibt hier jemanden, der hilft.

Die Lorenbahn verfügt über drei Loren, auf denen jeweils 4 Kanus transportiert werden können. Wir empfehlen, die Loren langsam zu bewegen, da sie durchaus auch aus den Gleisen springen können, sofern man zu schnell unterwegs ist.

Nach Beginn der Hauptsaison ist das Gelände zwischen den Gleisen so festgetreten, dass man auch mit einem eigenen Bootswagen umsetzen kann. Im Frühjahr könnte der sandige Boden evtl. recht locker sein. 

Achtung: diese Umtragestelle liegt zwar an einer ausgebauten Straße. Trotzdem ist sie nicht mit Autos erreichbar, da die Straße im Müritz Nationalpark liegt und für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist. Einige Kanuvermieter der Region haben aber einen Schlüssel für die Schranken.

Pagelsee - Zootzensee nach oben

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Nach dem Umsetzen, das wirklich Spaß macht, paddeln wir frohen Mutes um eine Halbinsel im Pagelsee herum, ohne diese betreten zu dürfen (Schilder). Fahrradfahrer und Wanderer dürfen dort allerdings ganz normal laufen und fahren, dabei natürlich auch anhalten... Warum das so sein muss, erschließt sich dem Normalverbraucher nicht in den ersten Wochen des Nachdenkens. Da hat wohl jemand 1 + 1 nicht zusammenzählen können.

Wir paddeln unter einer stabilen Holzbrücke hindurch, die einen Wanderweg über den Pagelsee ermöglicht. Der See ist etwa zwei Kilometer lang, aber dergestalt unterteilt wirkt er bedeutend kürzer, nicht zuletzt auch daher, weil er mehrfach gekrümmt ist. Bis Babke haben wir noch etwa 2,7 km sumpfige Landschaft und den Zootzensee zu genießen, den wir nur an den kleinen Tonnen entlang paddeln dürfen. Die restliche Seefläche ist tabu, wir befinden uns im Nationalpark.

Wieder auf der Havel, queren einige kleine Brücken den schmalen Fluss, der hier etwas kanalartig durch die Wiesen führt. Dann erscheint das Gelände der Alten Schleuse Babke. Die dortigen Zeltmöglichkeiten gibt es nicht mehr, sie wurden behördlich untersagt. Es gab nie eine Baugenehmigung.

Von Babke bis Blankenförde nach oben

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Auch in Babke könnten wir unsere Kanutour beginnen. An einem Holzsteg setzen wir bequem ein, unser Fahrzeug können wir hier auf dem Gelände des Fischers abstellen. Entgegen anders lautender Informationen gibt es hier bisher keine Kanuvermietung, nur in den Orten oberhalb und unterhalb von Babke. Nach ein paar Metern müssen wir an der Staustufe aussteigen. Unser Kanu können wir mittels einer Lore übersetzen, eine 2. Person wäre da schon ganz gut - aber Paddler helfen sich ja gegenseitig.

Die Havel ist hier wieder flach und schmal, das Wasser ziemlich klar. Unsere Kanufahrt führt uns am Dorf Babke vorbei und weiter bis zum Jäthensee, den wir links ausschließlich an der Tonnenreihe entlang durchfahren dürfen. So erreichen wir nach kurzer Zeit schon den Ausfluss aus dem See. Die Havel ist hier schon etwas breiter. Die Ufer sind von Erlen und anderen Gehölzen bewachsen. Wir befinden uns immer noch in der Kernzone des Müritz - Nationalparks und dürfen das Ufer auf unserer Paddeltour nur an ausgewiesenen Plätzen betreten. Etwa 700 Meter vor Blankenförde zweigt rechts ein schmales Fließ ab. Es ist etwa 180 Meter lang und führt zum Jamelsee, an dem der Campingplatz "Zum Hexenwäldchen" liegt. Wasserwanderer sind dort herzlich willkommen, Gruppen müssen sich allerdings vorher anmelden. Bei sehr niedrigen Wasserständen muss das Fließ getreidelt werden.

Bald kommen die Bootshäuser (manche von ihnen werden als Ferienhaus vermietet) von Blankenförde in Sicht. An der Strassenbrücke Blankenförde - Kakeldütt können wir rasten und uns vom Kanuwandern erholen, am Kiosk einkaufen oder einen Imbiss einnehmen. Hier in Blankenförde finden wir auch noch weitere Gastronomie.

Havel von Blankenförde bis Useriner See nach oben

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Nach einer ausgiebigen Stärkung paddeln wir weiter. Die Havel ist hinter Blankenförde schon bald ein etwa 20 bis 30 Meter breiter Fluss. Rechts und links stehen Gehölze, es erscheint der Görtowsee, den wir rechts an der Betonnung durchfahren. Es folgt ein sehr schöner Flusslauf zwischen dem Görtowsee und dem Zierzsee. Die Ufer sind bewaldet, die Umgebung hügelig und alles ist sehr ursprünglich. Auch den Zierzsee durchfahren wir nur mittig an der Tonnenlinie, und vom Useriner See trennt uns nur noch eine Landenge aus Sumpf und Schilf. Hier wirkt alles tatsächlich sehr wild und ursprünglich, die Umgebung ist still. Wir befinden uns mitten in der Natur.

Useriner See, Havel, Großer Labussee - Woblitzsee nach oben

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Am nördlichen Ende des Useriner Sees liegt noch ein kleiner See: der Kramssee. Er darf nicht befahren werden, und so setzen wir unsere Bootsfahrt rechts fort. Die Einschränkungen durch den Müritz Nationalpark entfallen ab hier. Etwa zweieinhalb Kilometer auf die alte Useriner Mühle zu liegt am westlichen Ufer der FKK - und Textilcampingplatz am Useriner See. Dieser Campingplatz ist als Wasserwanderrastplatz sehr zu empfehlen.

Die folgende Alte Useriner Mühle können wir schon von weitem an ihrem roten Satteldach erkennen. Dort liegt ein guter Pausenplatz links neben der Badestelle. Es gibt einen Imbiss und ein Cafe. Rechts davon fließt die Havel als zwar gerader, doch schön von Uferbäumen eingewachsener Kanal zur Zwenzower Schleuse. 

Wir können uns schleusen lassen (was hier nur in großen Abständen geschieht) oder unser Boot ganz leicht auf einer Alu - Lore übersetzen: schnell erreichen wir den Grossen Labussee. Ab hier ist auch gelegentlich mit Motorbooten und dem Ausflugsschiff zu rechnen. Würden wir jetzt nach rechts paddeln, könnten wir auf dem "Campingplatz am Zwenzower Ufer" übernachten (Sanitär, Kiosk, Imbiss). Fahren wir links, sind es weniger als zwei km Fahrt auf diesem See, und die Havel hat uns wieder. Rechts an ihrem Ausfluss können wir gut für eine Pause anlenden.

Immer noch sehr schön, wenngleich das Wasser mitunter von den Motorbooten etwas aufgewühlt ist, trägt uns die Havel fast ohne Strömung die 3,5 km bis zum Woblitzsee. Nach etwa 1 km kreuzt vorher eine Straßenbrücke der Straße Kl.Quassow - Useriner Mühle. Gleich hinter der Brücke können wir anlegen, es gibt Gastronomie im Dorf. Bald treffen wir noch auf eine Eisenbahnbrücke.

Kurz vor der Einmündung der Havel in den Woblitzsee treffen wir auf eine schmale Brücke, wo wir dringend auf Motorbootfahrer achten müssen, da die Durchfahrt sehr schmal ist.

Am Ende dieses Flussabschnittes können wir den sehr gut ausgestatteten Campingplatz "Havelberge" für eine Übernachtung nutzen. (Auch dieser Campingplatz eignet sich sehr gut für einen Start unserer Kanu-Rundtour, die Zeltmöglichkeiten für Paddler liegen direkt am Ufer). Am gegenüber liegenden Ufer gibt es eine gute Rastmöglichkeit, Anlegen ist an mit Holzpfählen befestigtem Ufer möglich. Übernachten ist dort definitiv nicht erlaubt.

Woblitzsee - Wesenberg nach oben

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Vor uns liegt der schöne Woblitzsee. Würden wir jetzt nach links paddeln, gelangten wir in den Kammerkanal und durch die Schleuse Voßwinkel nach Neustrelitz (etwa 8,5 Kilometer). Rechts sind es etwa 3,2 Kilometer zu paddeln, bis wir den Wesenberger Hafen erreichen, wo für Paddler ein Wasserwanderrastplatz eingerichtet wurde. Ein Sanitärhaus steht zur Verfügung, die Hafenmeisterin ist bis 21:00 h zu sprechen, um uns einen Schlüssel zu geben. Auf kurzen, vorbildlich ausgeschilderten Wegen können wir alle Besorgungen in der Wesenberger Innenstadt erledigen und auch gute Restaurants besuchen. Hier befindet sich auch der Standort der Kanuvermietung "Jahns Bootsvermietung", wo man Kajaks und Canadier mieten kann.

Wenn wir nach einer Übernachtung oder einer ausgiebigen Stärkung weiterpaddeln, steuern wir unser Kanu rechts herum aus dem kleinen Hafen hinaus. Kurz darauf sind wir im Havelkanal, der uns schon nach wenigen 100 Meter zur Schleuse Wesenberg bringt. Wer in die Situation gerät, diese umtragen zu müssen, findet rechts eine Lore vor.

Wesenberg - Schwaanhavel - Plätlinsee nach oben

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Als Alternative zur Übernachtung in Wesenberg würde es sich anbieten, etwa 1 Stunde die Havel weiter hinunter zu paddeln bis zum Drewensee. Hier könnten wir am linken Ufer den im Kiefernwald gelegenen komfortablen "Campingplatz am Drewensee" für eine Übernachtung oder einen weiteren Aufenthalt nutzen. Aber zurück nach Wesenberg: Etwa 1 km hinter der Schleuse zweigt rechts vom Kanal der berühmte Altarm der Havel, die Schwaanhavel ab. Sie ist nur 3-5 Meter  breit und streckenweise sehr eng durch Baumhindernisse, aber sie glänzt durch sehr klares, fischreiches Wasser und eine wilde Natur drumherum, wo man sehr viele verschiedene Vögel singen hören kann. Wildschweine und Rothirsche kann man hier ebenfalls erleben, und natürlich Schwäne. Bevor wir den Plätlinsee erreichen, wird die Schwaanhavel sehr schmal und flach, und bei anhaltender Trockenheit werden wir treideln müssen. Der Boden ist hier jedoch sandig und fest.

Die gesamte Schwaanhavel ist für einen Kanuausflug sehr beliebt. Leider ist sie nur etwa 3,5 km lang, bevor wir den Plätlinsee erreichen. Auch diesen darf man nur an der betonnten Linie durchfahren, Inseln und die Ufer der Nordhälfte des Sees dürfen nicht betreten werden. Der Plätlinsee hat sehr klares Wasser, und oft sieht man Fischadler und Seeadler in dieser Gegend. Im Frühjahr sind Pirole zu hören und manchmal auch auf ihren hohen Plätzen in den längsten Ästen der Baumkronen zu sehen. Am Ende des Sees liegt Wustrow. Hier unterbrechen wir unsere Kanutour, um unser Kanu umzusetzen. Außer der Umtragestelle gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten zum Pausieren (siehe "Einsetzstellen").

Umtragen in Wustrow nach oben

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Ausschließlich zwischen 8:00 Uhr morgens und 20:30 Uhr abends darf man diese private Umsetzstelle benutzen. Dafür benötigt man einen Bootswagen, der Weg ist etwa 200 Meter lang. Es gibt beträchlichen Höhenunterschied zu überwinden. Der hier ansässige Kanuhof Wustrow vermietet Bootswagen, wenn einer fehlt. Dieser Kanuhof betreibt hier einen WWR und vermietet Kajaks und Canadier, ferner 2 kleine Ferienwohnungen. Sanitärausstattung ist für den Zeltplatz vorhanden.

Im Ort kann man beim Bäcker /Landmarkt seine Vorräte ergänzen bzw. morgens nach Übernachtung Brötchen kaufen. Wir setzen unser Kanu in einen kleinen See vor dem Klenzsee, den man "Balinka" nennt, wieder über eine vorbildlich konstruierte Holzsteganlage bequem ein. Manchmal ist warten angesagt, wenn zu viel Betrieb herrscht. Die Balinka ist voller Seerosen, die Ufer sind sumpfig und mit Erlen umstanden. Es geht bald durch einen sehr schmalen Durchstich in den Klenzsee.

Klenzsee und Gobenowsee nach oben

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Nachdem wir die Enge im Klenzsee passiert haben, überqueren wir ihn in westlicher Richtung. Kurz vor seinem Ende geht es links zum Gobenowsee, geradeaus erkennen wir einige kleine Fischreusenstangen: hier befindet sich die Verbindung zum Heegesee. Über ein kleines Fließ gelangen wir hier nach etwa 1400 Metern zur "Kanufarm am Heegesee".

Wählen wir den Weg zum Gobenowsee, finden wir links den kleinen Kanal. Er ist nur kurz, und er wird von einer Straßenbrücke überquert. Auch er ist ein schönes Erlebnis, bewaldet und mit höheren Ufern. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Gobenowsee, der etwas zerklüftet ist und dadurch kleiner zu sein scheint als er wirklich ist. Rechts liegt das Örtchen Seewalde, es scheinen keine sehr armen Leute hier zu wohnen. Einige Bootshäuser gibt es auch, der Motorbootsverkehr hat uns wieder. Allerdings trifft man nur Anwohner in ruhiger Fahrt, keine Mietmotorboote mit Rowdies.

Nach 2 km finden wir rechts den Campingplatz C27, er liegt in einem Kiefernwald auf hügeligem Gelände. Man kann hier in ruhiger Umgebung übernachten, aber auch zu einer Pause anlegen und am Kiosk eine Stärkung erstehen oder seine Lebensmittelvorräte ergänzen. Der C27 kann auch als Einsetzstelle mit Parkmöglichkeit genutzt werden.

Drosedower Bek, Zirtowsee, Rätzsee nach oben

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Die erste Möglichkeit: dieser Abschnitt beinhaltet Umtragen bei der Fleether Mühle. Verlassen wir den C27 wieder, paddeln wir rechts hinüber zur Drosedower Bek. Das ist nun wirklich kein Bach, wie der Name vermuten ließe, sondern ein 3,5 km langer Kanal durch Sumpfgelände und Kiefernwald. Hier kann man schon mal einen Kranich am Ufer spazieren sehen. Er führt uns in den Rätzsee, und wenn wir diesen erreicht haben, könnten wir uns noch einen Abstecher nach rechts in den kleinen Zirtowsee gönnen, z.B. um zu pausieren. Er ist nur etwa 35 ha groß, aber von Bäumen umstanden und sehr still. Der Zugang ist eine Welt für sich, es geht durch alten Erlenbruch und Sumpffarngelände (Anmerkung 2012: es kann sein, dass dieser Zugang jetzt dauerhaft durch absichtlich quergelegte Bäume geschlossen ist).

Zurück im Rätzsee, können wir den frischen Duft dieses wunderschönen umwaldeten Sees genießen, der uns auch zum Baden an den Pausenplätzen einlädt. Am Ende des etwa 5 km langen Sees fahren wir wieder in einen Kanal ein, es ist der Zugang zur Fleether Mühle: hier wurden früher Kiefernstämme aufgesägt, die Sägemühle von dem Wasser angetrieben, das aus dem Müritzsystem in das Havelsystem floss (siehe "Alte Fahrt"). Der Höhenunterschied zwischen diesen beiden Gewässern beträgt aber nur noch etwa 1,0 m im Mittel, nachdem die Schleuse Mirow schon die ersten 3,6 Meter aufgezehrt hat.

Alternative Kanuroute über Diemitzer Schleuse nach oben

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Die Alternativ-Kanuroute über die Schleuse Diemitz besteht darin, die Kanutour vom Gobenowsee aus links über die Dollbek, den Labussee und die Schleuse Diemitz in Richtung Mirow und Müritz fortzusetzen. Dabei kommen wir am Biber-Camp C24 von Biber-Tours vorbei, wo wir direkt am Ufer des Labussees zelten können oder die Freiheit haben, auf einem Floß, einem Zelthotel oder in einem schön ausgebauten Bauwagen zu übernachten. Natürlich eignet sich Biber-Camp C24 auch für einen Tourenstart der Havel-Müritz-Rundtour. Auf dem Gelände des Camps kann man sein Fahrzeug gegen geringe Tagesgebühr abstellen.

Diese alternative Kanuroute eignet sich auch gut für die Kanufahrer, die nicht an der Fleether Mühle umtragen möchten, sondern stattdessen lieber die Schleuse Diemitz nutzen wollen. (Anmerkung: die Schleuse Diemitz kann in der Saison sehr stark ausgelastet sein).

Auch der Biberferienhof mit seinem großen Naturbiwakplatz (mit WC und Duschen) eignet sich gut für einen Tourenstart oder eine Übernachtung. Er liegt links am Ende des Labussees an der Diemitzer Schleuse.

Unterhalb der Schleuse Diemitz erreichen wir den Vilzsee, womit wir wieder auf unserer ursprünglichen Kanuroute angekommen wären, die uns über Mirow und Granzow zur Müritz führt.

WWR Fleether Mühle nach oben

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Beim Wasserwanderrastplatz Fleether Mühle gibt es ein Sanitärhaus, viel Platz und viele Möglichkeiten, sich zu versorgen: es gibt einen Biergarten, einen Kiosk, einen Bäcker und einen Imbiss. Wer kein Boot hat, kann sich vom örtlichen Kanuvermieter hier ausrüsten lassen und seine Paddeltouren von hier aus starten: man bekommt alles, was man zum Kanuwandern benötigt und viele gute Tipps. Wir befinden uns an einem sehr zentralen Orte der Mecklenburgischen Kleinseenplatte, viele verschiedene Touren sind von hier aus möglich. Entsprechend stark ist aber auch die Zahl der Nutzer hier in der Saison. Dann geht es sehr gesellig zu.

Die Gewässer westlich des Mirower Holms sind von hier aus ebenso gut zu erreichen wie die Rheinsberger Gewässer oder Kleiner und Großer Pälitzsee. Sogar eine große Havel-Rundtour könnte man von hier aus unternehmen: den Rheinsberger Rhin hinunter (ab 15.Juni möglich bei ausreichendem Wasserstand), vor Berlin östlich halten und in die Havel, die man auch in Richtung Quelle fahren kann, da kaum Strömung auftritt. Über die Schwaanhavel kämen wir dann wieder zur Fleether Mühle.

Von der abgebrannten Sägemühle ist seit 2015 nichts mehr zu sehen, stattdessen wurde hier eine Wehranlage errichtet. Die anderen Gebäude werden nach und nach zu einer Ferienanlage umgebaut.

Vilzsee, Mössensee, Zotzensee Mirower See nach oben

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Durch eine Kette von langgestreckten Seen (Vilzsee, Mössensee und Zotzensee) paddeln wir Mirow entgegen. Die Umgebung ist sehr natürlich, die Ufer meist mit Wald bewachsen. Es kann Motorbootsverkehr herrschen, das geht aber immer in Schüben, je nach "Schleuseninhalten". Der Campingplatz C25 am Mössensee ist ein beliebter Platz mit Vollausstattung, auch einfache preiswerte Hütten sind im Angebot. Zum Pausieren und Baden kann man hier auch anlegen.

Die letzten 2 km vor Mirow sind Kanal, aber immer mit altem Baumbestand an den Ufern. Dann verzweigt sich der Wasserweg, links fährt man in die Anfang der 80er Jahre neu gebaute Schleuse der "Müritz - Havel - Wasserstrasse". Diese Wasserstraße wurde 1938 als "Mirower Kanal" als Ersatz für den Wasserweg "Alte Fahrt" gebaut, der mittels der Bolter Schleuse an den Müritz - Wasserstand angeschlossen war.

In Mirow können wir erst einmal beim Fischer einkehren. Wir finden seinen Anleger direkt hinter der Straßenbrücke der B198 nach Wesenberg. Nachdem wir uns so mit Wels oder Butterfisch gestärkt haben, können wir noch in den kleinen Hafen Mirow hineinfahren, den die Mirower "Wasserwanderrastplatz" nennen. Als Paddler übernachtet man dort allerdings nicht: es ist kein Platz für Zelte, sondern es sind nur Anleger für Motorboote vorhanden. Aber man kann sehr gut an niedrigen Stegen anlegen und in Mirow einkaufen gehen. Auch um nur kurz die Duschen zu nutzen eignet sich dieser kleine Hafen gut. Seit 2015 ist es möglich, auf diesem Weg auch rund um die Schlossinsel zu paddeln. 

immer noch aktuell 2019: der Hafen ist wegen Baufälligkeit gesperrt, das WC geschlossen. Da alles mit Maschendraht abgesperrt wurde, ist eine komplette Umrundung der Schlossinsel nicht möglich.

Mirow, Granzow, Leppinsee nach oben

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Wer nur ein Picknick machen will, legt rechts hinter dem WWR an der Schlossinsel an, bequeme Bänke und ggf. Schatten spendende Bäume sind vorhanden. Die Besichtigung des Schlosses ist möglich. Einladend ist auch der folgende Badestrand rechts mit seiner Strandgaststätte. Hinter der Strandgaststätte liegt noch ein wenig versteckt ein kleiner Campingplatz.

Bis zum Ende des Mirower Sees sind es noch 2,5 Kiometer, wenn wir uns eher rechts halten, kommen wir den Wasserskiläufern nicht in die Quere. Paddelt man am Ende des Sees in den linken Seeteil hinein, gelangt man zur Kanustation Mirow die Kanus vermietet und einen voll ausgestatteten Wasserwanderrastplatz betreibt.

Den nächsten Campingplatz treffen wir schon ein paar Kilometer weiter in Granzow: hier befindet sich auch die Kanustation Granzow. Hier kann man auch Kanus mieten oder Ferienwohnungen und Zimmer.

Das Motorbootfahren ist ab hier nur noch Anliegern erlaubt. Die nächsten 4,5 Kilometer paddeln wir fast nur durch Sümpfe. Im Sommer ist die Wasserstraße bis auf 20 Meter zugewachsen, Wüsten aus Sumpfpflanzen und Seerosen beherrschen das Bild, es ist fast nicht zu glauben. Erst im Leppinsee bekommt man wieder festen Boden unter die Füße, wenn man anlegen will (außer an ein paar versteckten Stellen nahe der Kotzower Heide).

Leppinsee bis zur Müritz nach oben

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Wenn wir etwa 1,5 Kilometer in den Leppinsee geppaddelt sind, erwartet uns am rechten Ufer der "Campingplatz am Leppinsee". Es ist ein sehr moderner Campingplatz, der ganz im Kiefernwald und am Seeufer liegt. (Immer schön die Kiefernzapfen unter dem Zelt entfernen beim Aufbauen:-) Wir könnten von hier aus leicht unser Fahrzeug aus Babke abholen: entweder zu Fuß quer durch den Wald, was einen Spaziergang von 5,5 km Länge bedeutet, oder ein Angebot der vielen Spediteure nutzen, die sich auf Bootstransfer spezialisiert haben und diese beiden Stellen des öfteren anfahren. Einer fährt auch mit Kutsche, möchte aber am Vortag einen Termin machen. Die Telefonnummern sind auf dem Campingplatz angeschlagen.

Vom Campingplatz aus paddeln wir folgendermaßen weiter bis zur Müritz: wir nutzen die beiden Seen "Woterfitzsee" und "Caarpsee", die beide mit dem sehr malerischen Junker-Kanal miteinander verbunden sind. Hier herrscht überall üppige Vegetation und artenreiches Tierleben. Da diese beiden kleinen Seen von einzelnen Fischzuchtteichen umgeben sind, können wir oft Fischadler und sogar Seeadler beobachten.

Die letzten 3 km paddeln wir unser Kanu durch den Bolter Kanal, wobei wir die Alte Bolter Schleuse umtragen müssen. Ein Bootswagen ist hier von Vorteil (weshalb es ja auch "Kanuwandern" heißt ;-), für große Boote steht ein großer Bootswagen bereit. Der erfordert "Personal".

Diese Umtragestelle wurde 2015 umgebaut, aber leider ist das gründlich schief gegangen: der Steg ist nun zu hoch, der Umtrageweg verbaut. Wasserwanderer müssen nun mehr improvisieren als vorher.

Sehr viele Fische in klarem Wasser und ebenso sehr viele Eisvögel bezaubern jeden Wasserwanderer auf dieser Tour. Riesige Unterwasserpflanzen, die "Krebsscheren" genannt werden, üben ihren eigenen Reiz aus. Auf der Müritz angekommen, können wir uns links halten, um ein ausgiebiges Bad vom schönen Strand aus zu genießen. Dieser ist vom Land aus nicht zugänglich. Wir können aber auch nach rechts zum Campingplatz Bolter Ufer (C15) paddeln, der einen sehr guten Kiosk sogar mit Obst und Gemüse unterhält und wo wir ebenfals baden und auch Eis essen können.

Wer hier seine Tour beenden und wieder zum Käbelicksee zurück möchte, kann sich entweder vom C15 oder vom Wasserwanderrastplatz Alte Bolter Schleuse von autorisierten Spediteuren durch die Kernzone des Müritz-Nationalparks transportieren lassen, z.B. Kanu-Hecht aus Kratzeburg (Tel: 0172-3014818) oder Kormoran-Kanutouring aus Granzin (Tel: 039822-29888). Normalerweise ist die Straße von Boek nach Kratzeburg gesperrt, nur einige Spediteure, alle Fahrradfahrer und Linienbusse dürfen hier fahren. Wer mag, kann auch links am Müritzufer entlang paddeln, um nach gut 5 km in den Müritzarm zu gelangen, der uns nach knapp eintägiger Fahrt wieder Mirow entgegen bringt (siehe "Alte Fahrt Runde"). So sind in dieser Region sehr viele Kombinationsmöglichkeiten für Kanu-Touren gegeben.

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