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Übersicht - Kurzinfo Müritz-Seenkette bis Plau

Letzte Änderung: 15. Februar 2024

Die großen Seen Müritz, Kölpinsee, Fleesensee und Plauer See in der Mecklenburgischen Seenplatte sind durch die Müritz-Elde-Wasserstraße miteinander verbunden. Sie bieten durch ihre beeindruckende Umgebung, ihre Größe und die reichhaltigen Tier - und Pflanzenwelt viele Entdeckerfreuden. Auch als sportliche Herausforderung ist sie bei einigen Wasserwandern sehr beliebt.

Geographische Lage

Unsere Beschreibung dieses Teils der Müritz-Elde-Wasserstraße in Mecklenburg-Vorpommern beginnt bei  Rechlin und endet in Plau.

Befahrungsregelungen

Wir befinden uns im Bereich der Müritz-Elde-Wasserstraße, es gelten die einschlägigen Vorschriften, siehe elwis, Elektronisches Wasserstraßeninformationssystem

Des Weiteren sollte man sich unbedingt anhand geeigneter Gewässerkarten darüber informieren, welche Uferzonen nicht befahren werden dürfen, auch z.B. im Plauer See. Wir empfehlen hier den Tourenatlas TA6.

Hier verlinken wir die zoombare Karte des Bundesamts für Naturschutz, wo wir ebenfalls die gesperrten Bereiche gut erkennen können.

In den Uferbereichen, die durch Gelb-rote Tonnen abgesperrt sind, befinden sich Waffen und Munition aus dem 2. Weltkrieg. Diese Bereiche (ohnehin NSG oder Nationalpark) unbedingt meiden!!

Naturführungen und Naturreisen

Wer die vielen schönen Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte und speziell die Großen Seen nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise über die Großen Seen und die Müritz führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Rechlin · Zielow · Ludorf · Röbel · Sietow  · Klink · Waren · Eldenburg · Damerow  · Jabel · Silz · Untergöhren · Malchow · Petersdorf · Lenz · Zislow · Suckow  · Bad Stuer · Appelburg · Plötzenhöhe  · Plau am See.

Befahrbare Flusslänge

Wir sind hier auf folgenden Seen mit unserem Kanu unterwegs: Müritz, Kölpinsee, Fleesensee, Malchower See, Petersdorfer See und Plauer See. Wir haben es hier also nicht mit einem Fluss zu tun (es sei denn, man nimmt die Elde als Durchfluss an, aber das erfährt man als Paddler nicht konkret); die kleinste Entfernung zwischen Rechlin und Plau beträgt offiziell ca. 52 km. Das wäre der kürzeste Weg, dabei sind Abstecher sehr lohnend: zum Jabelschen See mit anschließendem Loppiner See, nach Waren in die Binnenmüritz oder eine Erkundung des sehr interessanten Plauer Sees.

Strömung / Gefälle

Wir bewegen uns durchgehend auf einer Seehöhe, es gibt also zwischen Rechlin und Plau keine Schleuse. Die maximale Strömungsgeschwindigkeit, ausgelöst durch Wind, kann 0,5 km/h betragen und man erfährt sie gelegentlich auf den Durchstichen (Kanälen)  zwischen Müritz und Kölpinsee bzw. Kölpinsee und Fleesensee.

Schwierigkeitsgrad

Die Schwierigkeit kann im Wind und in den Wellen liegen. Solch eine Paddeltour ist nicht unbedingt vorher ganz genau durchzuplanen : nur mit sehr viel Glück hat man auf der Gesamtstrecke ruhiges Wetter. Man muss schon zeitlich flexibel sein und sich Pausentage leisten können.

Weitere Schwierigkeiten könnten noch durch Wasserskifahrer entstehen, die nahe dem Südufer des Fleesensees fahren und erhebliche Wellen verursachen. Man kann sich dann jedoch ganz nah am Strand bei Untergöhren bewegen. (An der Wasserskistrecke südöstlich des Plauer Werders kommt man eigentlich nicht vorbei).

Es sei noch darauf hingewiesen, dass es sowohl nahe der Halbinsel Steinhorn vor Röbel (auf der Müritz) als auch hinter dem Beginn des Fleesensees Stellen gibt, an denen wir bei Wellengang mit heftigen Steinberührungen zu rechnen haben. Also heisst es Abstand halten: im Fleesensee befindet sich diese Stelle direkt am Nordende des Göhrener Kanals und dann zur Bucht hin in nördlicher Richtung. Die Ausgänge der Seenverbindungen haben bei Wind und auch noch nach Stürmen oft hohe Wellen (Reek - Kanal bei Eldenburg und Petersdorfer See bei Lenz).

Windanfälligkeit

Wie schon unter "Schwierigkeitsgrad" erwähnt, hängt es sehr vom Wind ab, ob die Tour gelingt oder überhaupt paddelbar ist. Die Müritz hat auch noch hohe Wellen, wenn der Wind schon längst vorbei ist, das gleiche gilt für die Kanalausgänge zwischen Kölpinsee und Fleesensee.

Wenn man wegen des Windes auf der Müritz selbst am Ostufer paddeln möchte, sollte man bedenken, dass man auf sehr weiten Strecken nicht anlanden und sich dem Ufer nicht weiter als ca. 700 m nähern darf. (Müritz - Nationalpark Kernzone). Es ist praktisch nicht möglich, am Ostufer "unter Ufer" zu paddeln. Auch für den Ausgang des Kölpinsees gilt das Gesagte, dort sogar an beiden gegenüber liegenden Ufern. Am Südufer haben wir ein Naturschutzgebiet, am Nordufer den Damerower Werder mit dem Wisent-Reservat.

Es empfiehlt sich, das Wetter bei dieser Kanutour immer gut im Blick zu haben. Morgens ist es oft still, so dass man da die Tour sehr genießen kann. Nach 10 - 11 Uhr frischt dann eher der Wind auf. Bis mittags sollte man im Zweifel "durch" sein.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Es herrscht auf der gesamten Strecke freie Fahrt für Paddler, Motorbootfahrer müssen sich über die Drehbrücke in Malchow informieren bezüglich der Höhe. Die erste Schleuse befindet sich in Plau unterhalb der beiden Häfen, wenn man die Seen bereits verlassen hat.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Bis auf die kurzen Kanalstrecken zwischen Müritz und Kölpinsee sowie Kölpinsee und Fleesensee finden wir natürliches Ufer vor. Das Gleiche gilt für ein paar weitere, sehr kurze Abschnitte. Ansonsten herrschen Seeufer von Strand bis Schilf vor.

Motorboote

Die gesamte Strecke inklusive des Jabelschen Sees ist für Motorboote geöffnet, aber bis auf die kanalartigen Verbindungen zwischen den Seen ist genug Raum, sich aus dem Weg zu paddeln. Besondere Vorsicht gilt auf dem Eldenburger Kanal (zwischen Müritz und Kölpinsee), da dort eine besondere Unsitte herrscht, die von der Wasserschutzpolizei anscheinend toleriert wird: Motorboote überholen einander, obwohl der Kanal sehr schmal und auch noch unübersichtlich ist, da er Kurven hat. Als Paddler sollte man dreifache Vorsicht walten lassen und seine Instinkte schärfen.

Befahrungshäufigkeit

Diese Seenkette wird von Paddlern nur auf einzelnen Abschnitten oft genutzt, da sie nur von erfahrenen Paddlern nutzbar ist. Ansonsten ist es hier eher ruhig. Der Motorbootsverkehr häuft sich naturgemäß bei anhaltendem Schönwetter sowie an den Feiertagen und der Haupturlaubszeit. Das kann auf den Kanalartigen Abschnitten durchaus sehr stören und gute Nerven erfordern. Auf den Seen selbst ist jedoch viel Platz für alle.

Umgebungslärm

Die gesamte Strecke ist man von Verkehrslärm weitgehend verschont, abgesehen von Motorbooten, falls es sich mal häuft. Ausnahmen bilden die Unterquerung der A19 - Brücke bei Petersdorf sowie zeitweilig das Nordufer des Plauer Sees. Die Stadt Plau selbst ist bei manchen Windrichtungen erstaunlich weit zu hören. Bei Vipperow ist man nahe der vielbefahrenen B198, aber man ist dort ja auch schnell wieder weggepaddelt, z.B. nach einem Tourenstart.

WWR

Wasserwanderrastplätze (d.h. Zeltmöglichkeiten) gibt es hier:

  • Seglerhafen Rechlin
  • Müritzpark Ludorf
  • Campingplatz Pappelbucht C73 bei Röbel
  • Müritzcamp Gotthun nördlich Röbel
  • Campingplatz Sietower Bucht
  • Müritz Marina Höcker bei Sietow
  • Campingplatz Kamerun am Reekkanal
  • Campingplatz Am Heidenfriedhof am Jabelschen See
  • Campingplatz Heidepark Silz
  • Segelverein Malchow
  • C75 A und B
  • Campingplatz Bad Stuer
  • Campingplatz Zuruf
  • Wasserwanderrastplatz Marina Plau
  • Campingplatz Leisten
  • Hafen Lenz

Einkaufsmöglichkeiten

In folgenden Orten gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten:

  • Rechlin einen Supermarkt
  • in Röbel Supermärkte
  • in Waren Supermärkte
  • in Jabel einen sehr gut sortierten Landmarkt mit Brötchen sowie einen Fischer in Damerow gegenüber Jabel
  • in Malchow Supermärkte
  • in Plau Supermärkte

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Man kann seine Wasserwanderung in 4 Richtungen erweitern:

  • über Plau die weitere Müritz-Elde-Wasserstraße bis zur Elbe hinunter und weiter bis Hamburg, Lübeck oder Ratzeburg etc.
  • von Rechlin aus bis hinunter nach Buchholz über die Seen Müritzarm, Müritzsee, Thüren, Nebel, Tralowsee, Sewekowsee und Langhagensee.
  • Von Rechlin aus (also von der Kleinen Müritz aus) die Müritz-Havel-Wasserstraße über Sumpfsee und Mirower Kanal bis Mirow oder südlich über Schleuse Diemitz und Schleuse Canow zu den Rheinsberger Gewässern (Hüttenkanal) oder dem weiteren Verlauf der Oberen Havel folgend (Ellbogensee und Fürstenberg etc.) bis Berlin, zur Oder, zum Spreewald oder zur Elbe.
  • auf der Müritz bleibend nordöstlich zum Bolter Kanal paddeln, die Alte Fahrt Runde
  • wer glaubt, sich von der jabelschen Seenkette nach Klocksin und dann mit 7 km Landtransport bis Dahmen zum Malchiner See und damit zum Peene - Gewässersystem durchschlagen zu können, muss folgendes bedenken: vom Loppinsee aus kommt man mit dem Kanu nicht mehr weiter, z.B. zum Langhagensee, da der Graben selten genug Wasser führt und sowieso sehr schmal ist. Also müsste man zum Bergsee mit dem Bootswagen fahren, was 1,5 km relativ weiche Waldwege bedeutet und schlechte Ausschilderung. Ohne Kompaß und Wanderkarte 1:50000 ist man dem Zufall ausgeliefert. (2004 waren die Schilder teilweise verdreht oder fehlten ganz). Davon abgesehen, ist der Bergsee aber auch für das Befahren mit Wasserfahrzeugen gesperrt (hier offizielle Informationsquelle).
  • Vom Bergsee konnte man (früher) den Flachen See und Tiefen See erreichen, aber dazwischen ist immer "Umtragen!" angesagt, zum Flachen See kommt man nicht unter der Bahn hindurch, also weit umtragen (ca. 2 km hügelig). Vom Flachen See aus, also von Klocksin aus, sollte man niemals den Waldweg nehmen, da es hier extrem holprig und unwegsam ist (teilweise tiefe Treckerspur) und von sehr bissigen Mücken und Bremsen nur so wimmelt. Also ggf. immer die zwar etwas längeren, aber dafür festen und ebenen B103 Klocksin - Teterow und abbiegen die L20 nach Dahmen. Die L20 ist jedoch relativ schmal, aber viel und schnell befahren, es gibt keinen Farradweg. Anstrengend weil sehr hügelig ist es sowieso! Das Beste ist für die meisten, einen Landtransport von Jabel bis Dahmen zu buchen, siehe Kanushuttle.

Verkrautung

Da wir uns zur Hauptsache auf Bundeswasserstaßen bewegen, ist mit Verkrautung nicht zu rechnen. Die Zufahrt zum Loppiner Sees bei Jabel wächst im Hochsommer etwas zu, aber bisher sind wir immer gut durchgekommen.

Bootswagen

Einen Bootswagen benötigen wir nicht, um die Kanutour zu paddeln, aber er könnte mitunter hilfreich sein, wenn wir entferntere Übernachtungsmöglichkeiten erreichen möchten.

Bahn & Bus

Es gibt an folgenden Orten Bahnhöfe:

  • Malchow
  • Jabel
  • Waren

Von Plau bis zum Bahnhof Karow fährt ein Bus. Die Müritz wird in kürzeren Abständen mit Bussen umrundet, die auch Fahrradanhänger mit sich führen. Alle anderen Orte werden zwar auch im Prinzip mit Bussen bedient, die aber nicht immer sehr häufig verkehren, mit Ausnahme der Orte am Westufer des Plauer Sees.

Müritz-Seenkette bis Plau mündet in Müritz-​­Elde-​­Wasserstrasse

Gewässerkarten zur Unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs