Kanutouren in Brandenburg

Eine Fülle an Gewässern in Brandenburg lockt Wasserwanderer zur Erholung und zum Naturgenuss. Paddeln Sie auf der Oder mit dem Nationalpark Unteres Odertal, den Oderbruchgewässern, der Unteren Havel mit den Havelseen, Dahme und Spree. Auch die Rheinsberger und Ruppiner Gewässer sowie die Feldberger Seenlandschaft und auch die Obere Havel in der Schorfheide laden zu ausgedehnten Kanutouren ein.

Region: Oderregion

Wir können auf einer Länge von etwa 200 Kilometern die Oder als Hauptstrom sowie viele ihrer Nebengewässer mit dem Kanu erleben. Dabei sind die Nebengewässer vor allem im Oderbruch grundverschieden vom Hauptstrom der Oder. Wir paddeln durch Hügellandschaften und durch Flachland. Wir haben Agrarlandschaft um uns herum und natürliche Sumpflandschaft bis hin zu steilen Hängen. Wir finden in der Oder einen über weite Strecken schnell fließenden Fluss - aber auch viele Fließe und Altwässermit fast stehendem Wasser. 

In der Oderregion haben wir es auch mit schiffbaren Altwässern zu tun, die zu Teilen von immer noch bedeutenden Wasserstraßen geworden sind.

Oder (Odra)

Alte Schleuse Hohensaaten

Die Oder (Odra) strömt mit beachtlicher Geschwindigkeit an der Ostgrenze Deutschlands durch einsame Natur. Der Reiz für uns Wasserwanderer liegt in den wechselnden Wasserständen, die entweder markante Sandbänke oder, bei höheren Wasserständen, überflutete Flussauen mit all ihren Naturschönheiten erschaffen. Dann sind auf der Oder (Odra) viele Inseln zu erleben und etliche Altarme befahrbar. Es gibt an der Oder nur wenig Orte, aber trotzdem gerade genügend Zivilisation, um sich unterwegs versorgen zu können. Einen einsameren Fluss in vergleichbarer Größenordnung werden wir in Deutschland nicht finden. Die Oder (Odra) ist 1945 zu einem der bedeutendsten Grenzflüsse geworden: zwischen Ratzdorf und Mescherin bildet sie seitdem die Grenze zu Polen. Bis zum 1. Januar 2008 war es wegen der Grenzsituation schwierig und kompliziert, diesen Fluss zu paddeln, weil es eine Fülle von Regelments und Einschränkungen gab. Mit dem Beitritt Polens zum Schengener Raum hat sich dieses Problem in Luft aufgelöst, und als Paddler kann man sich ebenso frei im Grenzraum bewegen wie als Wanderer oder Radfahrer. Teilweise hat die Oder kräftige Strömung, doch immer ist sie von der Natur her sehr interessant und abwechslungsreich. Der Verlauf der Oder hat sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte stark verändert. Geblieben sind Reste des ursprünglichen Binnendeltas mit schönen Flussauen. Teile davon liegen im Nationalpark Unteres Odertal.

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Hohensaaten-​­Friedrichsthaler-​­Wasserstraße und Westoder

Westoder in Mescherin

Die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße mit anschließender Westoder verläuft in Brandenburg und Polen zwischen Hohensaaten und Stettin. Bis Friedrichsthal ist sie Teil der Havel-Oder-Wasserstraße. Sie ist ohne Schleusen auf etwa 55 km in Deutschland und 38 km in Polen mit dem Kanu paddelbar. Auf weiten Abschnitten führt sie uns durch den Nationalpark Unteres Odertal. An einigen Orten erfreuen wir uns an hohen Steilufer, wie bei Alt Galow, Stützkow, Gartz und Mescherin. Im Polnischen Abschnitt können auch Nebengewässer mit dem Kanu erreicht werden.

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Oderbruchgewässer

Pausenplatz unterhalb von Reitwein

Das Oderbruch ist größtenteils Kulturland nordöstlich Berlins, das durch eine Vielzahl kleinerer und auch einige größere Fließe und Kanäle durchzogen ist. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es mit einem gigantischen Aufwand der bis dahin vorherrschenden Wildnis abgerungen. Im Niederoderbruch sind noch konkrete Oder-Altarme vorhanden, die am Ende sogar schiffbar sind (Alte Oder und Havel-Oder-Wasserstraße).

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Alte Havel-​­Oder-​­Wasserstraße (u.​­a Finowkanal)

Finowkanal, Blick auf das Hafendorf Zerpenschleuse

Der Finowkanal stellt die alte schiffbare Verbindung zwischen der Havel und der Oder dar. Zusammen mit einigen weiter führenden Kanälen bietet er Stille, viel Natur und den Hauch der Geschichte in vielen Facetten, da er durch alte Industriebrachen der Gründerzeit führt. Das historische (erste) Schiffshebewerk Niederfinow liegt nur wenig abseits und ist immer einen Besuch wert. Achtung: die Schleusen werden nur saisonal betrieben! Schleusenzeiten siehe unten.

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Region: Nördliches Brandenburg

Sandige Landschaft, sehr ausdedehnte Kiefern- und Mischwälder, weitläufige Niederungen (Luch), das ist das nördliche Brandenburg. Dazu einzelne kleine Seenketten, die durch Flüsse und Kanäle wie die Obere Havel, den Rhin, den Ruppiner Kanal und den Templiner Kanal durchflossen werden. Die Gebiete sind wenig durch Straßen erschlossen und dünn besiedelt.

Ruppiner Gewässer und Rhin

Gudelacksee nahe Kramnitz

Die Ruppiner Gewässer mit dem Rhin stellen eine mögliche Wasserverbindung zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und den Berliner Gewässern dar. Sie führen den Paddler durch Naturschutzgebiete, über kleine und weniger kleine Seen, an kleinen Städten und Dörfern vorbei bis hin nach Oranienburg, das schon ein wenig an das quirlige Berlin erinnert. Hier treffen wir die Havel.

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Templiner Gewässer

Bruchsee, vor dem Gleuensee

Die Templiner Gewässer bestehen aus dem Templiner Kanal (unten auch "Templiner Wasser" genannt) sowie mehreren schönen Seen. Sie sind über die Obere Havel zu erreichen und Teil der Oberen Havel Wasserstraße OHW.

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Rheinsberger Gewässer

Repenter Kanal

Die Rheinsberger Seen sind eine Seenlandschaft im nördlichen Brandenburg, die direkt an die Mecklenburgische Kleinseenplatte anschließt. Sie eignen sich besonders zum sternförmigen Wasserwandern mit einem komfortablen Basislager. Die Stille und landschaftliche Schönheit können wir hier wegen der vielen Motorboote aber nur außerhalb der Hauptsaison genießen.

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Rhinluch-​­Runde

Fehrbeliner Kanal

Die Rhinluch-Runde ist eine gut 30 Kilometer lange Rundtour, die sich durch Abstecher verlängern lässt und an die Ruppiner Gewässer sowohl in Richtung Berlin als auch in Richtung Lindow direkt angeschlossen ist.

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Region: Havelland

Das Havelland beheimatet weite Flussniederungen (Havelluch) die in den letzten Jahrhunderten weitgehend trockengelegt wurden. In den verbliebenen Resten fließen Havel, Dosse und kleinere Gewässer, es gibt einige Seen. Die teilweise sehr üppige Natur sowie die Kulturlandschaft wird von vielen Zugvögeln im Frühjahr und im Herbst als Rastmöglichkeit genutzt.

Untere Havel

Gülper Havel

Die Untere-Havel-Wasserstraße von Spandau bis Havelberg führt uns vom quirligen Berlin über das geschichtsträchtige Potsdam bald hinaus in eine ausgeprägt naturnahe Niederungslandschaft mit weiten Überflutungsauen, in der wir eine artenreiche Flora und Fauna erleben können. Hier leben Schwarzstörche, Kraniche, Seeadler und Biber, und es ist möglich, Zeuge so manch eindrucksvollen Naturschauspiels zu werden.

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Region: Brandenburg Südost

Ein weitläufiges Fluss- und Seengebiet, dass durch die Flüsse Dahme, Spree, Neiße und Oder-Spree-Kanal bestimmt wird. Es reicht bis an der Spreewald heran. Hier gibt es weder viel Straßenlärm noch große Städte.

Dahme-​­Spree-​­Rundtour (Märkische Umfahrt)

Dahme-Wildnis

Die "Große Märkische Umfahrt" auf der Dahme und der Spree ist eine sehr abwechlungsreiche Kanureise als optimale Rundtour für Wasserwanderer. Sie ist etwa 185 Kilometer lang und kann zwischen 8 und 11 Tagen dauern. Abstecher in andere Seen und Kanäle sind sehr lohnend, man kann auch gut und gerne einen kompletten Jahresurlaub im "Dahme-Spree-Seengebiet" verpaddeln. Es ist leicht möglich, kleinere oder größere Abstecher zum Spreewald zu unternehmen.

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