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Übersicht - Kurzinfo Oderbruchgewässer

Letzte Änderung: 17. Mai 2024

Das Oderbruch ist größtenteils Kulturland nordöstlich Berlins, das durch eine Vielzahl kleinerer und auch einige größere Fließe und Kanäle durchzogen ist. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es mit einem gigantischen Aufwand der bis dahin vorherrschenden Wildnis abgerungen. Im Niederoderbruch sind noch konkrete Oder-Altarme vorhanden, die am Ende sogar schiffbar sind (Alte Oder und Havel-Oder-Wasserstraße).

Achtung Aktuell

2023  Aktuell : das Wehr Richtgraben in Golzow wurde erneuert, die Baustelle ist beendet (Stand: Juli 2023) 

 

Informationen zu wiederkehrenden, aber vorüber gehenden Einschränkungen:

Der Gewässer- und Deichverband Oderbruch GEDO hält auf seiner Website Informationen zu Unterhaltungsmaßnahmen als PDF bereit. Dort finden Sie im Impressum auch die Telefonnummern und Ansprechpartner. Unter "Aktuelles" sind Telefonnummern (auch mobil) zu Ansprechpartnern außerhalb der Bürozeiten bekannt gemacht.

Anmerkung und wichtige Zusatzinformation:  der Gewässer- und Deichverband GEDO hat uns im September 2014 einige Links gesendet.

Krautungen: eine Karte informiert durch farbliche Darstellungen darüber, wo gerade Behinderungen durch Krautungen vorhanden sind. Diese Karte wird einmal wöchentlich aktualisiert.

Ferner gibt es Informationen über Behinderungen durch Hoch- oder Niedrigwasser als Pegelwerte und farblicher Darstellung.

Desgleichen informiert eine weitere Karte über Befahrbarkeit bezüglich der aktuellen Wasserstände.
 

Geographische Lage

Das Oderbruch liegt östlich/nordöstlich von Berlin im Bundesland Brandenburg westlich der Stromoder zwischen Reitwein / Lebus im Süden und Hohenwutzen im Norden. Hinzu kommt das Niederoderbruch zwischen Bad Freienwalde /Wriezen und Oderberg/Liepe.

Befahrungsregelungen

Ab Bralitz auf der Wriezener Alten Oder sind wir auf einer Landeswasserstraße und haben die entsprechenden Vorschriften zu beachten.

Ab der Einmündung der Wriezener Alten Oder in die Havel-Oder-Wasserstraße bei Oderberg sind wir auf einer Bundeswasserstraße. Es gelten die einschlägigen Vorschriften.

Das Niederoderbruch liegt im Biosphärenreservat Schorfheide - Chorin. Bitte informieren Sie sich zu den Verordnungen. Ferner haben veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz eine online-Karte mit der genauen Lage aller Naturschutzgebiete.

Beim LKV-Brandenburg sowie dem DKV finden wir einige abenteuerliche Aussagen zu Gewässersperrungen  im Oderbruch: wenn man allerdings dort mit dem Kanu unterwegs ist, trifft man durchgehend auf Beschilderungen wie "Biwakplatz" oder "Einstiegsstelle" oder "Umtragestelle" etc. sowie offizielle Schautafeln. Alle diese Einrichtungen deuten nicht gerade auf offizielle Gewässersperrungen hin, oder? Außerdem kann es wohl kaum einen Grund geben, in Gebieten von Intensivlandwirtschaft Gewässer "für den Gemeingebrauch" zu sperren. Wir können unter den derzeitigen Erkenntnissen nur davon ausgehen, dass es sich um Kommunikationsirrtümer handelt. Die offizielle Online-Karte des Bundesamts für Naturschutz weist jedenfalls für die beiden Stränge der "Alten Oder" kein Naturschutzgebiet aus.

Die angebliche Sperrung der Wriezener Alten Oder auf dem kurzen Abschnitt zwischen Neutornow und der Straßenbücke Bralitz-Heeses Loos beruht ganz sicher auf einem Irrtum: man hat in der Verordnung zum Biosphärenreservat alle  Gewässer als gesperrt aufgeführt - und eine Reihe von Gewässern als ausnahmsweise befahrbar aufgeführt. Dabei hat man einige Gewässer schlicht vergessen, z.B. auch den Werbellinkanal und den Werbellinsee sowie die Havel-Oder-Wasserstraße ab dem Schiffhebewerk bis hinter Oderberg. Auch der Finowkanal zwischen Schleuse Ragöse und dem Ende wäre nach dem Biosphärenreservatsgesetz nur mit Motor, aber nicht mit Muskelkraft befahrbar. Hier ein Auszug aus der chaotischen Verordnung:

"die Gewässer mit Fahrzeugen aller Art zu befahren; ausgenommen ist das Fahren mit nichtmotorbetriebenen Wasserfahrzeugen auf dem Werbellinsee, Wolletzsee, Parsteinsee, Oberückersee, Fährsee, Lübbesee und im bisherigen Umfang auf dem Grimnitzsee sowie das Fahren mit motorbetriebenen Wasserfahrzeugen auf dem Oder-Havel-Kanal und dem Finow-Kanal; das Fahren mit motorbetriebenen Fahrzeugen auf dem Oberückersee ist genehmigungspflichtig; auf dem Kölpinsee, Stiernsee, Lübelowsee, Düstersee, Sabinensee und dem Großen Briesensee ist das Befahren mit nichtmotorbetriebenen Wasserfahrzeugen gestattet, ..."

Wir appellieren an alle Kanuvermieter der Region, an die entsprechenden Behördenvertreter, an alle in der Region aktiven Wasserwanderer und die anliegenden Orte mit ihren Vertretern: schaffen Sie bitte Ordnung in dieses Chaos aus Irrtum und Willkür!! 

Wir finden, die Ziele des Naturschutz sind eher in Zusammenarbeit und Harmonie mit den von Einschränkungen betroffenen Bürgern zu erreichen. Dafür aber ist es erforderlich, auch von Seiten der Behörden (und Organisationen) sinnreich zu handeln, anstatt zu versuchen, gerade aus dem Chaos noch Nutzen ziehen zu wollen, indem man auf die Uninformiertheit und Fügsamkeit der Bürger baut. Das hat nichts mit moderner Verwaltung zu tun, sondern mit Preussentum und Verordnungen nach Gutsherrenart. Willkommen im 19. Jahrhundert?

Naturführungen und Naturreisen

Wer die Oder und die Oderbruchgewässer nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureisen in den Oderbruchgewäsern führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Seelow · Gorgast · Manschnow · Golzow  · Zechin · Gusow · Platkow  · Letschin · Sitzing · Neutrebbin  · Kunersdorf · Bliesdorf · Bochows Loos · Wriezen · Neugaul · Neutornow · Schiffmühle  · Bad Freienwalde  ·Bralitz · Oderberg  · Niederfinow · Liepe · Spitz · Zollbrücke

Befahrbare Flusslänge

Wir beschränken uns auf die Fließe und Flüsse, die im Prinzip durch das gesamte Oderbruch führen: das sind ganz grob einmal die Alte Oder ab Reitwein mit dem Förstersee, dem Richtgraben, dem Letschiner Hauptgraben und der Volzine, die eine durchgängig zu befahrende Kette von Gewässern ergeben und sich mit ihrer Einmündung bei Wriezen in die Wriezener Alten Oder bis nach Oderberg fortsetzen. Zusammen ergibt das eine durchgehende Strecke von etwa 65 km ab Reitwein.

Dann haben wir die Alte Oder ab Seelow (Bahnhof Werbig) mit dem Quappendorfer Kanal, dem Friedländer Strom und dem Neuen Kanal. Auch diese münden in Wriezen in die Alte Oder. Diese Strecke ist etwa 24 km lang.

Den Freienwalder Landgraben sowie die Güstebieser Alte Oder konnten wir aus technischen Gründen noch nicht beschreiben. Ersterer ist eine sehr beliebte Kanuwanderstrecke (13 km)  und letztere (etwa 18 km zwischen Stromoder Gozdowice und Wriezen) erhält neuerdings  wieder Zuschusswasser von der Stromoder in Güstebiese. Wenn dann auch noch die vielen umgefallenen Bäume und das Kraut entfernt werden, werden wir hier ein Paddelgewässer erhalten, das seinesgleichen sucht. Das warten wir ab und darauf freuen wir uns!

Der Mucker (Stille Oder) ist auf etwa 28 km von Zollbrücke aus paddelbar.

Schwierigkeitsgrad

Die Gewässer des Oderbruchs sind durchweg einfach im Kanu zu paddeln.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Wir haben in den Gewässern des Oderbruchs fast ausschließlich natürliche Ufer. Ausgenommen sind die Befestigungen auf den letzten 4 km von Bralitz bis Oderberg, aber auch die sind alles andere als kahl. Die Umgebung wechselt zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und sumpfigen Abschnitten, es gibt auch waldige Abschnitte mit steilen Ufern. Ab Wriezen gibt es auch alte Deiche, sie sind jedoch meist natürlich eingewachsen und das Vorland ist meist urig-sumpfig.

Verkrautung

Auf fast allen Abschnitten ist in manchen Jahren mit erheblichen Verkrautungen durch Überdüngung zu rechnen, es wird mitten im Sommer meist gekrautet. Der Gewässer- und Deichverband informiert auf seiner Website immer aktuell zu Verkrautungen und sonstigen Hindernisssen. 

Windanfälligkeit

Meist sind wir in windgeschützten Lagen unterwegs. Die Gewässer sind weitgehend schmal und die Ufer bewachsen. Nur im Niederoderbruch, also ab Neutornow, haben wir nicht mehr solch guten Windschutz wie bisher. Allerdings liegt hier nicht gerade die windigste Gegend Brandenburgs.

Umgebungslärm

Von "Lärm" kann man eigentlich nirgendwo sprechen, an 99% der Strecken ist es meist still.

Strömung / Gefälle

Die Strömung reicht von 0,5 - 2 km/h, je nach Strecke und Regenanfall. Die breiteren Abschnitte kann man gut aufwärts paddeln, die schmaleren sind da schon etwas anstrengender, besonders kurz unterhalb der Wehre. Eine komplette "Aufwärtstour" planen sollte man daher nicht.

Motorboote

Motorboote sind erst ab Bralitz (Beginn Landeswasserstraße) abwärts erlaubt, Anlieger mit festem eigenen Liegeplatz dürfen auch bis Schiffmühle hoch fahren. Daher findet kaum Motorbootsverkehr statt.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Es gibt an den von uns beschriebenen "Hauptvorflutern" insgesamt 6  Wehre: in Manschnow-Gorgast, in Letschin, in Golzow, in Zechin, in Bochows Loos sowie das Quappendorfer Wehr, die jedoch fast alle mit Aus- und Einstiegshilfen versehen und daher leicht zu umtragen sind (aber manchmal einen Bootswagen erfordern...). Update: Bochows Loos, Golzow und Herrnhof sind bei niedrigen Wasserständen ggf. schwer zu umtragen.

Ferner gibt es das Pumpwerk Neutornow an der "Mündung" der Stillen Oder (Mucker, auch das Wasser des Laufgrabens, Umtrageweg lang). Falls das geschlossen ist, haben wir einen längeren Umtrageweg.

Schleusen gibt es nicht, die Wasserstände können im Hochsommer stark abnehmen oder bei anhaltend stärkerem Regen auch zunehmen. Der Grund der Gewässer ist sandig, selten etwas verschlammt. 

Bootswagen

Einen Bootswagen benötigen wir bei den Wehren Letschin und evtl. Zechin sowie der Fischtreppe Gorgast, ferner um den Campingplatz Zechin zu erreichen (150 bis 300 Meter je nach gewähltem Weg).

Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufen können wir in Seelow, in Manschnow, in Letschin sowie in Wriezen, Bad Freienwalde und Oderberg. Ferner gibt es an manchen Orten Hofläden mit Gemüse und / oder Obst.

WWR

Einen Wasserwanderrastplatz finden wir:

  • in Gorgast (Camping Heide) (Du u.WC)
  • in Zechin (Oderbruch-Camp) (Du u. WC)
  • in Wriezen (WWR beim Kanuverleih-Wriezen am Alten Hafen) (WC)
  • in Oderberg (WC)
  • Daneben gibt es offizielle Biwakplätze (also ohne WC etc) in unregelmäßigen Abständen.

Befahrungshäufigkeit

Die gesamten Oderbruchgewässer werden wenig befahren. In der Nähe von Gusow-Platkow kann es sich an manchen Tagen häufen (örtlicher Kanuvermieter). Auf kleinem Abschnitt kann man da tageweise fast von Übernutzung sprechen.

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Von den Oderbruchgewässern aus kann man den Finowkanal, die Havel-Oder-Wasserstraße (inkl. Hohensaaten-Friedrichtsthaler-Wasserstraßen) sowie die Ostoder (Stromoder) erreichen. Damit erreicht man die Havel sowie die Elbe, die Ruppiner Gewässer und die Mecklenburgische Seenplatte. Über Berlin wäre sogar eine große Rundtour über den Oder-Spree-Kanal und die Ostoder möglich (über Eisenhüttenstadt).

Die Oder/Odra (Stromoder) erreichen wir bei Reitwein, bei Zollbrücke, bei Bienenwerder, bei Spitz und bei Neuranft. Bitte schauen Sie dafür zu unseren Beschreibungen der Umtragestellen.

Bahn & Bus

Einen Bahnhof finden wir in Bad Freienwalde (von Schiffmühle etwa 30 min zu Fuß), in Wriezen, in Neutrebbin, in Letschin, in Gorgast, in Werbig (hier kreuzen sich die Linien Berlin-Frankfurt/Oder und Berlin-Küstrin-Kietz/Polen).

Oderberg ist mit dem Bus zu erreichen.

Seit 2013 ist das gesamte südliche Oderbruch an ein Rufbussystem angeschlossen. Umfassende Infos gibt es auf dieser Website des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.

Oderbruchgewässer mündet in Oder (Odra)

Gewässerkarten zur Unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs