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Gewässerbeschreibung Peene

Letzte Änderung: 1. April 2023

Mit dem Kanu im Naturschutzgebiet Peenetal nach oben

Map data © OSM (License)

Die Peene in Mecklenburg-Vorpommern entsteht hauptsächlich aus dem Zusammenfluss dreier Gewässer im Kummerower See: der Ostpeene (Quelle bei Waren), der Westpeene (fließt aus dem Malchiner See) sowie der Teterower Peene, die der Mecklenburgischen Schweiz nördlich von Teterow entstammt. Die Ostpeene ist teilweise geperrrt, die Teterower Peene und die Westpeene (Dahmer Kanal) sind befahrbar. Die Zuflüsse zum Malchiner See (Peene und Mühlenbach bei Ziddorf) sind nicht befahrbar.

Vom Charakter her ist die Peene eher ein langgestreckter See: es gibt kaum Gefälle, die Strömung ist wie bei einem Meeresarm in beiden Richtungen möglich und hängt vom konkreten Wasserstand im Stettiner Haff ab, in das die Peene mündet. Bei anhaltenden östlichen Winden staut sich das Wasser der Oder und der Wasserstand im Haff steigt. Damit steigt auch der Peene-Pegel, das Wasser kann also auch in Richtung Kummerower See fließen. Das passiert nicht selten, auch im Sommer. Meistens ist allerdings mit westlichen Winden zu rechnen, so dass sich das Kanuwandern aus Richtung Malchiner See / Kummerower See in Richtung Ostsee empfiehlt.

Die nächste Besonderheit der Peene ist: in ihrem gesamten Verlauf zwischen Verchen-Aalbude und der Mündung in den Peenestrom (Stettiner Haff) befindet sie sich in einem Naturschutzgebiet. Genauer: das Nord-Westufer des Kummerower Sees ab Salem (direkt nördlich des Hafens) ist ebenfalls bereits NSG. Dieses nunmehr zusammenhängende NSG wurde bereits im Jahre 2009 ausgewiesen. Dadurch, dass dieser Umstand wenig publiziert wurde und wird, ist er weitgehend unbekannt geblieben. 

Die touristische Nutzung des Peenetals unterliegt dadurch gravierenden Einschränkungen. Diese werden allerdings nur schlecht kommuniziert, allenfalls auf gewissen Schildern findet man sie abgedruckt. Diese Schilder stehen naturgemäß jedoch nur auf Rast - und Zeltplätzen. 

Wir veröffentlichen an dieser Stelle "7 Goldene Regeln", die uns von der Naturparkleitung im Juni 2013 übermittelt wurden. Original-Zitate:

1.)

Bitte beachten Sie, dass das Befahren mit Wasserfahrzeugen nur
auf der Bundeswasserstraße Peene, der Trebel, dem Peenekanal
bei Neukalen, dem Darguner Kanal und dem Uposter Kanal
gestattet ist. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Sportboote
beträgt auf der Peene 12 km/h.

(Anmerkung des Autors "FlussInfo": damit ist u.a. gemeint, dass weder Peene-Altarme noch Torfstiche befahren werden dürfen...)

2.)

Neben den im Pkt. 1 genannten Gewässern ist das Angeln von nicht motorgetriebenen Booten aus nur in einigen ausgewählten Torfstichen zulässig. Das Angeln vom Ufer aus ist nur in den dafür besonders gekennzeichneten Abschnitten gestattet.

Faustregel:
Uferangelstrecken befinden sich in der Regel dort, wo
vorhandene Wege bis an die Peene führen.
Informationen zu den Angelgewässern und Uferangelstrecken
erhalten Sie u.a. in den Info-Punkten des Naturparkes
„Flusslandschaft Peenetal“ in Verchen, Loitz, Gützkow, Stolpe
und Anklam.
Angler benötigen einen gültigen Fischerei- bzw. Touristen-
Fischereischein sowie eine gültige Angelerlaubnis des
Fischereirechtinhabers (Gewässerschein).

3.)

Das Festmachen ist auf der Peene nur an den dafür
ausgewiesenen Stellen gestattet. Dies sind die Häfen, die
bewirtschafteten Wasserwanderrastplätze
sowie die nicht bewirtschafteten Rastplätze.
Das Campen bzw. Rasten außerhalb dieser Bereiche ist nicht gestattet.
Ein Verlassen des Bootes ist innerhalb des NSG nur an den
Wasserwanderrastplätzen, den Rastplätzen und in den Häfen
gestattet.

4.)

Das Ankern ist auf der Peene überall dort erlaubt, wo es nach
der BinSchStrO nicht grundsätzlich oder per Verbotszeichen
verboten ist. Dabei ist jedoch so ufernah wie möglich zu ankern
(aber außerhalb von Schilfgürteln und Schwimmblattfluren),
jede Behinderung des Verkehrs auszuschließen, jede
Lageveränderung während des Ankerns auszuschließen und bei
Dunkelheit die vorgeschriebene Beleuchtung zu setzen.
Angesichts dieser strengen Bestimmungen ist ein längeres
Stillliegen außerhalb der Häfen, der Wasserwanderrastplätze
sowie der Rastplätze nicht zu empfehlen.

5.)

Das Betreiben von Lagerfeuern und von mitgeführten Grills ist
nur auf den ausgewiesenen und bewirtschafteten
Wasserwanderrastplätzen und in Häfen zulässig. Bitte beachten
Sie die jeweiligen Platz- bzw. Hafenordnungen/-Satzungen.
Lassen Sie keinen Abfall liegen.

6.)

Bei Erkundungen ins Naturschutzgebiet: Bitte verlassen Sie nicht
die Wege, entnehmen Sie keine Pflanzen oder Tiere, vermeiden
Sie Lärm. Bitte führen Sie Hunde an der Leine.

7.)

Weitere Informationen können Sie gern von den Unteren
Naturschutzbehörden der Landkreise Mecklenburgische
Seenplatte und Vorpommern Greifswald oder in den Info-
Punkten des Naturparkes „Flusslandschaft Peenetal“ in Verchen,
Loitz, Gützkow, Stolpe und Anklam erhalten.

Weitere Anmerkung des Autors von FlussInfo: 

Traditionell haben sich über die Zeit (40 bis 50 Jahre) Uferbereiche entwickelt, die von Anglern, örtlichen Wasserausflüglern und Wasserwanderern genutzt wurden, also Rastplätze, Bade- und Picknickstellen sowie Angelplätze. Diese dürfen nunmehr nur noch dort betreten werden, wo eine entsprechende Tafel einen Angelplatz, Zeltplatz oder Pausenplatz ausweist. An vielen beliebten, bisher genutzten Stellen fehlt ein derartiges Schild. Da dies eine sehr einschneidende Restriktion darstellt, wird sie weder von der örtlichen Bevölkerung noch von Touristen akzeptiert. Welches Dorf gibt schon gerne seine Badestelle auf und welcher Angler seinen guten Angelplatz? Die Naturschutzbehörden machen damit den wenigen Menschen, die in der Region noch wohnen, das Leben unnötig schwer. Aus dem Grund sollten sie sich nicht über manglende Akzeptanz für den Naturschutz wundern. Der Mensch ist Teil der Natur. Wenn ein bestimmtes Verhalten vom Menschen gefordert wird, sollten die Menschen selbst auch gebührend respektiert werden. Das ist bisher offensichtlich nicht der Fall.

Naturführungen und Naturreisen im Peenetal nach oben

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Wer das Peenetal nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen. 

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Malchiner See nach oben

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Auf dem Malchiner See in Dahmen können wir unsere Paddeltour beginnen. Am besten starten wir nach unserer Anreise vom Campingplatz Dahmen aus ("Campingparadies Dahmen"), wo wir auf dem Platz unser Fahrzeug stehen lassen können. Nach Angaben des neuen Bertreibers (Stand: Juli 2015) sind abgestellte Fahrzeuge durch die Campingplatzversicherung mit versichert.

Der Malchiner See ist von Wald umstanden, am nordwestlichen Ufer liegt noch die Orte Bülow und Bristow, nahe der Mündung des Dahmer Kanals das kleine Örtchen Wendischhagen. Der Malchiner See ist ein See mit einer ruhigen Ausstrahlung in einem wunderschönen Tal, dem Malchiner Becken. Wer das Glück hat, den Malchiner See bei ruhigem Wetter zu paddeln, sollte es genießen: nicht selten sind hier eindrucksvolle Naturschauspiele zu erleben. Es gibt See - und Fischadler, Biber und Fischotter. Meistens mehr als Menschen.

Wo der Dahmer Kanal beginnt, liegt das Naturschutzgebiet "Kalkzwischenmoor Wendischhagen". Es ist etwa 60 ha groß und die Heimat seltener Pflanzengesellschaften (z.B. Glanzgras und Erdorchideen) sowie Brutgebiet vieler Vogelarten, die anderswo ihren Lebensraum durch Übernutzung unserer Landschaft eingebüßt haben. Da es nicht zugänglich ist, weder zu Fuß noch mit einem Boot, könnten wir es als Totalreservat bezeihnen.

Wer bei gutem Wetter während der Anreise eindrucksvolle Ausblicke über das Malchiner Becken genießen möchte, sollte die Aussichtsmöglichkeit vom Turm der Telekom nutzen, der an der Markentiner Straße steht, dort wo diese die L20 kreuzt. Es ist ohnehin der höchste Punkt im Gelände. Weitere, niedrigere Aussichtspunkte stehen bei Bristow und Ziddorf.

Dahmer Kanal nach oben

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8 Kilometer ist der Malchiner See lang, dann haben wir die Peene erreicht, die hier "Dahmer Kanal" heißt. Eine Fischsperre erlaubt das freie Durchpaddeln nur in der Zeit zwischen 6:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends (1.6.-31.8.) und 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr (1.9.-31.10). Ein Umsetzen unseres Kanus ist aber möglich. Der Kanal ist zwar ziemlich gerade, hat jedoch fast ausschließlich sumpfige, stark zerklüftete Ufer und ist daher sehr interessant, da es immer etwas zu erleben gibt, z.B. leben hier Seeadler, Fischadler, Biber, Fischotter und Eisvögel.

An der Wegebrücke Wendischhagen kann pausiert und auch eingesetzt werden, seit 2013 gibt es hier sogar einen Schwimmsteg. Ansonsten sind die Ufer nur an wenigen Stellen betretbar. Man teilt hier die wenigen Anlandemöglichkeiten ganz konkret mit Bibern, Ottern und Wildschweinen. Hier zu zelten ist daher abzuraten. Rechts und links befinden sich überwiegend alte unerreichbare Torfstiche und Sümpfe. Dadurch ist es sehr ruhig. Motorboote können hier zwar theoretisch auch fahren, das kommt jedoch nicht häufig vor: in Malchin hindert eine niedrige Brücke, bei der Ausfahrt in den Malchiner See flache Stellen am "Genuß".

Malchin nach oben

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Nach weiteren 7 Kilometern sind wir an der Straßen- und Eisenbahnbrücke Malchin. Unsere Kanutour führt uns vorbei an Bootshäusern und alten Gewerbegrundstücken, bis wir rechts von uns die Innenstadt von Malchin sehen und bald auf "Köster's Eck" treffen, wo der Malchiner Kanuclub zu Hause ist und sich ein Wasserwanderrastplatz sowie die Kanu-Vermietung und der Angelshop "Wasserfreizeit Bremer" befinden. Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe, ebenso der Bahnhof. Beim Wasserwanderrastplatz kann mit Wohnmobilen gestanden werden.

Das Restaurant Moorbauer nach oben

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Von Malchin aus paddeln wir den Peenekanal entlang. Obwohl er fast ganz gerade ist, bieten Uferbewuchs und alte umgestürzte Bäume viel Abwechslung. Sogar Eisvögel nisten hier in der Baumscheiben umgestürzter alter Pappeln. Es gibt dann und wann auch Biber zu sehen.Bald kommen wir zum Restaurant "Moorbauer", das nach Problemem mit Hochwasser zunächst aufgegeben, dann aber restauriert wurde. Es hat 2019 wieder seinen Betrieb wieder aufgenommen.

Ab hier wird der Peenekanal natürlicher, ausschließlich Moor und Sumpf ist die Umgebung. Wir befinden uns in einer breiten Tallandschaft, die durch Wiesen und Moore gebildet wird und zwischen den Hügeln der Mecklenburgischen Schweiz liegt. Das Gelände links von uns erhebt sich 100 Meter hoch.

Nach knapp 1,5 Kilometern Paddeln kommt der Hafen der Malchiner Segler direkt vor dem Beginn des Kummerower Sees in Sicht. Der Hafen ist erstmal die letzte Möglichkeit für Kanu-Fahrer, vor dem Kummerower See eine Pause einzulegen. Das Gelände des Seglervereins Malchin ist allerdings nicht auf Gäste eingestellt, eine brauchbare Pausenmöglichkeit liegt aber ein paar Meter direkt links am Kummerower See, wo ein großer Entwässerungskanal einmündet.

Kummerower See bis Aalbude nach oben

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Die knapp 11 Kilometer Länge des Kummerower Sees kann man sowohl links als auch rechts in Ufernähe paddeln: die Windstärke- und Richtung wird es für uns entscheiden. Bei stärkerem Wind oder wechselhaftem Wetter sollten wir uns überlegen, ob es Alternativen für unsere Fahrt gibt: etwa einen Landtransport bis Verchen Aalbude (siehe Kanu-Shuttle). Rechts liegen die Orte Kummerow (Wasserwanderrastplatz, neuerdings wieder Sanitär, ein Kiosk, ein kleines Hotel-Restaurant bietet Gastronomie), der Zeltplatz Sommersdorf (www.camping-dreieck.de, tel. 03995-22973) sowie der Zeltplatz am Hafen Meesiger / Gravelotte.

Das östliche Ufer ist zumeist Steilufer mit Abbruchkanten und ragt bei Meesiger bis zu 35 Meter auf. Es gibt aber oft Schilf mit Weidengebüsch und in gewissen Abständen kleine Strände, so dass an Anlandemöglichkeiten und Pausenplätzen kein Mangel ist. Zwischen der Bungawlosiedlung Sommersdorf und Verchen kann direkt am Kummerower See entlang gewandert werden, auch mit dem Fahrrad ist es möglich, hier vorwärts zu kommen. Zwischen Meesiger - Gravelotte und Verchen steht eine Aussichtsplattform, die einen weiten Blick über den See erlaubt. 

Am Ende des Kummerower Sees liegt der Ort Verchen. Hier ist ein Standort des Info-Zentrum für die beiden Naturparks, in denen wir unterwegs sind. Zum Übernachten und Ferien machen gibt es das Jugendhotel Verchen sowie diverse Anbieter von Zimmern. Auch Fahrräder kann man in Verchen mieten. Verschiedene Restaurants bzw. Gasthäuser bieten Verpflegung.

Der Wasserwanderer hat aber meist ein anderes Ziel: er will nach Aalbude, das weiter westlich am Ausgang der Peene aus dem Kummerower See liegt.

Links von dem Ort Verchen "fließt" die Peene aus dem Kummerower See. Am rechten Ufer der Peene liegt ein kleiner, gut ausgestatteter Wasserwanderrastplatz (WWR). Eine Personenfähre verbindet die Rad- und Wanderwege. Es lohnt sich immer, die Kanutour hier zu unterbrechen. Das Restaurent "Aalbude" ist im Mai 07 nach Besitzerwechsel und Umbau ganz neu eröffnet worden. Montags bis Samstags liefert eine Bäckerei gegen 8:00 h Brötchen (und Zubehör) vom Verkaufswagen (Auf der Uferseite, wo der WWR liegt). Auch eine mobile Fischräucherei versorgt am Wochenende die Gäste mit frisch geräuchertem Fisch aus der Region.

Aalbude eignet sich auch sehr gut, um die Paddeltour zu beginnen, da hier die "eigentliche Peene" ihren Anfang hat, eben der 60 - 80 Meter breite Fluss. Die Parkmöglichkeiten sind allerdings recht eingeschränkt. 2011 wurde auch hier ein neuer flacher Schwimmsteg als Kanueinsetzstelle eingerichtet.

Nord - Westufer des Kummerower Sees nach oben

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Steuern wir unser Kanu am nordwestlichen Ufer entlang, erfahren wir einen ganz anderen Charakter des Kummerower Sees: überwiegend sumpfige Ufer, wenig Zivilisation, kaum Straßen in der Nähe, von denen man Autolärm hören könnte. Der Hafen Salem wäre die nächste Rast- und Übernachtungsmöglichkeit. In Salem können wir auf dem Wasserwanderrastplatz am Hafen zelten, es gibt WC und Duschen. Wir finden hier mehrere Gaststätten. Übernachtung ist auch in der Kolping-Einrichtung möglich.

Ab Salem sind wir im "Naturschutzgebiet Salem bis Jarmen" unterwegs.

 Nach etwa 5 Kilometern mündet links der Peene-Kanal von Neukalen in den Kummerower See (auch Teterower Peene genannt). Bis zum Ort sind es ca. 2,5 km zu paddeln. Wir können in Neukalen gut einkaufen und es gibt im Hafen einen Wasserwanderrastplatz mit Zeltwiese und Wohnmobilstellplatz. Seit 2014 wird oberhalb der Bootshäuser (direkt vor der ehemaligen Bahnstrecke) auch ein großer Campingplatz betrieben. Er ist vom Wasser aus über die Badestelle zu erreichen.

Sind wir am NW-Ufer des Kummerower Sees 500 Meter an der Kanaleinfahrt nach Neukalen vorbei gepaddelt, zweigt ein alter Torfstich bzw. halbfertiger Entwässerungskanal ab, der fast 1 Kilometer ins Land führt: an seinem Beginn kann man gut pausieren, das Nebengewässer selbst ist ein sehr ruhiger, reizvoller Ort in wilder Umgebung, an dem man sehr viele Fische, aber auch Eisvögel, Biber, Fischadler und Seeadler beobachten kann, wenn man Glück hat und leise ist. Hinein paddeln dürfen wir nicht, da wir uns hier ja bereits im Naturschutzgebiet befinden.

Nördlicher Kummerower See und Große Rosin nach oben

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Von Neukalen bis Aalbude sind es noch etwa 5 km, es gibt nur sehr wenig Möglichkeit, das Ufer zu betreten. Motorboote können hier glücklicherweise auf der gesamten Nordwestseite nur mit einem gehörigen Abstand zum Ufer fahren, da es sehr viele Untiefen gibt. Eine größere Anzahl von Wasservögeln aller Art bevölkert diesen schönen See, es ist hier immer etwas in Bewegung. Allerdings gibt es auch sehr hohe Wellen, wenn es windig ist: man muss schon wissen, was man sich und seinem Boot zumuten will und kann.

Abseits des nordwestlichen Ufer des Kumerower Sees liegt der "Große Rosin". Wir haben es hier mit einer ehemaligen, heute entwässerten Polderfläche zu tun, die in den letzten zwei Jahren wieder vernässt wurde. Die Folge ist: es hat sich eine etwa 800 ha große Wasserflüche gebildet, die durch Inselchen und Landzungen reich strukturiert ist und dadurch einer Vielzahl an Wasservögeln Lebens- und Brutmöglichkeit bietet. Wenn man sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch diese neu entstandene Wildnis bewegt, kann man des öfteren Seeadler und Kraniche beobachten. Über Land erreicht man dieses Naturschutzgebiet (Gesamtfläche mit dem Nordteil etwa 1000 ha) entweder über Kützerhof (hier letzte Parkmöglichkeit für Fahrzeuge) nahe Dargun oder mit Fahrrad bzw. zu Fuß mit der Fähre von Aalbude aus. Direkt hinter dem Restaurant "Aalbude" befindet sich eine Aussichtsplattform auf einem Deich. 

Im Herbst und zeitigen Frühjahr rasten hier tausende von Zugvögeln von Kranichen bis Goldregenpfeifern, dann sind oft auch weitere Wiesenflächen überflutet.

Aalbude bis Trittelwitz nach oben

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Von Aalbude aus haben wir ein sehr schönes Stück Peene vor uns: diese einsame Gegend ist die Heimat von Bibern und Fischottern, und auch See- und Fischadler können wir hier beim Paddeln oftmals beobachten.

Nebenarme, Torfstiche und sonstige Nebengewässer gibt es an der gesamten Peene entlang immer wieder, augenscheinlich ist ihre Wasserfläche bedeutend größer als die des Hauptflusses! Sie sind allesamt sehr reizvoll, manche auch befahrbar. Aber man sollte bedenken, dass sie nicht nur den Menschen gehören, sondern wichtigen Lebensraum für Biber, Otter und Co darstellen und die unverzichtbare Kinderstube für die sehr vielen Fische sind, für die die Peene berühmt ist. Seitdem die gesamte Peene ein Naturschutzgebiet geworden ist, dürfen wir ohnehin nicht mehr in die Altarme und Torfstiche hinein paddeln! 

An den warmen (und vor allem verlängerten) Wochenenden gibt es hier leider auch stärkeren Motorbootsverkehr. Aber die übrige Zeit (sowie in den Morgenstunden) ist es eher sehr ruhig.

Der Darguner Kanal, an dem man auf halbem Weg nach Trittelwitz vorbei paddelt, ist nur knapp zwei Kilometer aufwärts befahrbar. Er ist ein nicht vollendeter alter Schiffahrtsweg. Der dann folgende Röcknitzbach nach Dargun ist im Sommer stark verkrautet. Das hübsche, aufgeräumte Städtchen Dargun erreichen wir nur, indem wir am neuen Schwimmsteg beim Wassersportverein aussetzen, den Dargun 2011 hat bauen lassen. Als Pausenplatz dient dieser Ort ebenfalls, es wurde eine überdachte Tisch-Bank-Kombination errichtet. Die 1800 Meter ins Stadtzentrum von Dargun gehen wir von hier aus zu Fuß. Update 2013: der Schwimmsteg wurde aus bürokratischen Gründen entfernt, uns ist nicht bekannt, ob die Anschaffung eines neuen geplant ist. Also legen wir wieder am Ufer an, wie früher. Es ist mit Pfählen befestigt, was noch nie ein Problem war.

Eine weitere Anlegemöglichkeit finden wir in Upost, wo es eine seichte Uferstelle vor der Einfahrt zum winzigen Anglerhafen gibt. Bis Trittelwirtz haben wir nun noch etwa 2,6 km.

Wir erreichen den Wasserwanderrastplatz Trittelwitz, der sehr schön und ruhig in einem Nebenarm der Peene liegt. 

Der Wasserwanderrastplatz ist von Land aus zugänglich, wird örtlich als Badestelle und Einsetzstelle (Schwimmsteg!) genutzt. Ein Trockenklo versucht etwas Reisekomfort zu schaffen, aber man muss so etwas mögen. Trinkwasser kan man hier an einem Automaten zapfen, der kurz vor dem 300 Meter entfernten Ort aufgestellt ist. Morgens kommt jemand aus der Gemeinde zum Kassieren, wenn wir hier gezeltet haben.

Landschaftlich gehört dieser Wasserwanderrastplatz zum Reizvollsten, was die Peene zu bieten hat. Viele interessante Tiere kann man hier beobachten, Biber wohnen auf der Halbinsel gegenüber, die durch den Nebenarm gebildet wird. Man sieht sie regelmäßig in der Abenddämmerung, in hellen Nächten und am Morgen, auch wenn es schon hell ist. Der Platz ist bei Paddlern sehr beliebt, und man kann sehr gut baden. Von Zivilisationslärm ist man weitgehend frei. Wer gerne mit viel Komfort unter einem festen Dach schlafen möchte, sollte sich beim nahen und sehr schön ausgestatteten Landhof Trittelwitz einfinden. Hier kann man auch gut Essen gehen.

Von den renaturierten Poldern bei Levin Werder (Landschaft gegenüber Trittelwitz) sehen wir vom Kanu aus nichts. Auch hier leben viele Wasservögel und sie sind ein wichtiges Brutgebiet für verschiedene Seeschwalbenarten.

Trittelwitz bis Demmin nach oben

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8 Kilometer paddeln wir von Trittelwitz bis Demmin. Auf unserem Weg dorthin liegen links einige Stellen am Ufer, die so fest sind, dass man auf ihnen Rasten kann. Links liegt das urige Naturschutzgebiet "Devener Holz", rechts die sogenannte "Vorwerker Schweiz". Es gibt eine Fülle an Altarmen und Torfstichen zu sehen, dieser Streckenabschnitt gehört zu den reizvollsten, die das Peenetal zu bieten hat.

In Demmin mündet rechts die Tollense, 500 Meter weiter liegt links in einem Seitenarm im Segelhafen der Wasserwanderrastplatz. Der Platz ist sehr gut ausgestattet, und sogar hier wohnen Biber auf der Halbinsel zur Peene. (Ein Wildschwein haben wir hier beim Paddeln auch schon gesehen, am hellichten Mittag mitten in Demmin!). Der Hafenmeister kommt morgens und abends zum Kassieren.

Demmin bis Loitz nach oben

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Vom Wasserwanderrastplatz aus kann man schnell in die Innenstadt von Demmin gehen. Ein Bahnhof ist ebenfalls vorhanden, er ist etwa 1500 Meter von der Klappbrücke entfernt. Es gibt etliche Einkaufsmöglichkeiten. Einen der Supermärkte kann man sogar mit seinem Kanu von der Peene aus erreichen, er liegt am Ende des rechten Seitenarmes vor westlicher der Klappbrücke. Ein zweiter Supermarkt liegt ein kleines Stück in die Tollense hinein, auch da kann man direkt anlegen.

Die Stadt Demmin liegt auf einer kleinen Anhöhe, der Hafen an der Klappbrücke sowie die neue Marina ist das einzig Zivilisierte direkt unten am Fluss. Ansonsten herrscht pure Wildnis an den Ufern, überall Weidengebüsch, Sumpf und Schilf. Paddeln wir um die Stadt herum, kommen wir links an die Einmündung der Trebel.

Wenn es nicht so laut vom Verkehrslärm wäre, könnte man glauben, mitten in der Natur zu sein. Es folgt noch eine Straßenbrücke und ein privater Wasserwanderrastplatz, ein kleiner Gewerbebetrieb links und eine Eisenbahnbrücke, dann sind wir an Demmin schon vorbei gepaddelt. Vor der Eisenbahnbrücke zweigt rechts noch ein Altarm ab (Mühlengraben), der in die Innenstadt zu den Bootshäusern verschiedener Demminer Wassersportclubs führt. Anlegen, um die Innenstadt erreichen zu können, ist allerdings unmöglich, da es nur hohe Ufer gibt.

Weiter paddeln wir in Richtung Loitz, kommen an Pensin vorbei. Hier gibt es einen sehr gepflegten Wasserwanderrastplatz mit WC (ohne Dusche). Zelten ist hier auch für große Gruppen möglich.

Dahinter liegt links Rustow. 2,5 Kilometer vor Loitz gelangen wir rechts an den Rastplatz Zeitlow, wo man gut anlegen und an überdachten Tischen pausieren kann. Es gibt begrenzte Zeltmöglichkeiten, und WC seit 2019. Bald sind wir dann in Loitz, wo wir die 2012 erneuerte Klappbrücke passieren.

Loitz hat am Wasserwanderrastplatz (Stadtmarina) eine Rasenfläche zum Zelten für Wasserwanderer im Kanu eingerichtet, es gibt Duschen und WC. Der Alte Bahnhof daneben wurde in eine interessante gastronomische Einrichtung umgebaut, wobei mit der Substanz des Gebäudes sehr rücksichtsvoll umgegangen wurde. Alle interessanten alten Details blieben erhalten. Zelten und Übernachten in Camping-Pods ist ebenfalls im "Amazonascamp" möglich, das ebenfalls über moderne Sanitäranlagen verfügt.

Bitte informieren Sie sich hier in unserem Stadtporträt über weitere Sehenswürdigkeiten in Loitz.

Im Alten Speicher wird ein Infozentrum und ein kleiner Imbiss betrieben, in dem sich der Wasserwanderer stärken kann. Man kann hier auch den 32 Meter hohen ehemaligen Getreidespeicher besteigen, um einen weiten Blick über Loitz und die schöne Natur um Loitz herum zu genießen. Ansonsten kann man in Loitz fast alle gewöhnlichen Einkäufe tätigen.

Vom Info-Zentrum aus werden von der Kanustation Loitz Kanus vermietet. Es werden auch geführte Kanutouren sowie geführte Touren durch den Naturpark Flusslandschaft Peenetal organisiert. 

Loitz bis Alt Plestlin nach oben

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Auch hinter Loitz liegen viele Torfstiche, die Natur erfreut auch hier das Auge und das Gemüt. Zum Übernachten oder um eine Rast einzulegen, treffen wir bald auf den Wasserwanderrastplatz Sophienhof. Man kann gut anlanden, der WWR liegt idyllisch von Gehölzen umgeben. Es gibt eine Feuerstelle sowie überdachte Tische und einen Toilettenwagen. Im nahen Dorfladen von Ulrike Stein kann eingekauft werden, es gibt Bio- und regionale Produkte, einen Imbiss für Snacks, Tee, Kaffee und Eis, Angelbedarf und auf Bestellung auch Frühstücksservice (tel. 039998 359752 oder 01520 9520066). Frau Stein vermietet dort auch eine Ferienwohnung und vermittelt gerne weitere Unterkünfte.

Unsere weitere Kanureise führt uns immer noch durch eine Wildnis mit alten Torfstichen, Auengehölzen und einer reichhaltigen Flora und Fauna. Der nächste Kontakt mit der "Zivilisation" ist erst mit dem Erreichen des Wasserwanderrastplatzes Alt Plestlin möglich. Er bietet gute Anlandemöglichkeiten, WC sowie warme Duschen und eine Feuerstelle. Im Sommer kann man hier Pirole hören und wenn man Glück hat und viel Geduld, auch sehen. Auch See- Fisch- und Schreiadler sind hier regelmässig anzutreffen. Mit dem Auto kann der WWR nicht direkt angefahren werden.

Alt Plestlin bis Jarmen nach oben

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Wir setzen unsere Kanutour fort. Dabei paddeln wir immer an ausgesprochen interessanten Ufern entlang, wo es wieder verschiedene Pflanzen und Tiere zu sehen gibt. Der flinke Flußuferläufer ist hier häufig und ebenfalls der Waldwasserläufer, der in Bäumen in alten Drosselnestern brütet. Fischotter kann man bisweilen sogar am Tage antreffen, vor allem in der Mittagszeit. Bei km 53,7 finden wir links einen kleinen Rastplatz (Trissow bzw. Görmin). Dort steht auch ein Aussichtsturm, der einen Blick über das Peenetal ermöglicht. Ein weiterer Rastplatz liegt bei Alt Jargenow, etwa km 57,7. 

Nach weiteren 4 km erreichen wir Jarmen. Neben der Sliprampe können wir an einem weichen Ufer anlegen (Holzpfähle). Auch hier kann man einkaufen, aber es gibt keinen Wasserwanderrastplatz. Die neue Autobahnbrücke daneben überquert ein langes Stück Sumpfgebiet im Peenetal, man hat an Lärmschutz gedacht, so dass es kaum laut ist.

Jarmen bis Gützkow nach oben

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Hinter Jarmen liegen links der Peene sehr viele kleine Teiche, die einst Torfstiche gewesen sind. Zu sehen sind sie im Sommer kaum. Rechts erscheint ein Baggersee, an dessen Badestelle man gut rasten kann. Gegenüber liegt eine alte Fährstelle, die jetzt nur noch als Kanueinsetzstelle dient. Wenn man hier 500 Meter einen Feldweg entlang wandert (oder sein Kanu schiebt), gelangt man zum Wasserwanderrastplatz  "Villa Eden Peene", einem wunderschönen Gelände mit altem Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert, das das Überbleibsel einer Sägemühle darstellt.

Hier kann man im Tiny House, im eigenen Zelt oder einer der Jurten übernachten und einen netten Abend am Feuer erleben. Es gibt eine schöne, geräumige Outdoor - Küche zum selbst Kochen, aber auch Versorgung mit Gerichten aus Produkten von regionalem Anbau im Satori-Bistro. Von Zeit zu Zeit finden hier phantasievolle Events statt. 

Gützkow und vor allem der Wasserwanderrastplatz Villa Eden Peene eignet sich sehr gut, um das Paddeln für einen Tag zu unterbrechen und Ausflüge zu Fuß oder mit Boot in die Umgebung zu unternehmen. Wir befinden uns hier in einer sehr artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Die Orchideenwiesen im alten Naturschutzgebiet Gützkow sind bei vielen Botanikern bekannt, und Ornithologen schätzen auch die Artenvielfalt an Singvögeln im Peenetal. Eindrucksvoll sind auch die vielen Schmetterlingsarten, die wir hier mit etwas Glück und Ausdauer beobachten können.

Die Swinow weiter hoch paddeln als bis zur ersten Brücke könnte man nur im frühen Frühjahr, ansonsten herrscht Wassermangel und Verkrautung.

Gützkow bis Stolpe nach oben

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Die auf alten Karten eingezeichnete Fähre von Kagenow nach Gützkow existiert schon seit vielen Jahren nicht mehr. Am ehemaligen Nord-Anleger könnte man aber gut einsetzen, der alte Fähren-Vorplatz eignet sich auch gut für Pausen. Bei Pentin (km71) liegt ein kleiner Pausenplatz und eine Badestelle, einen weiteren finden wir einen Kilometer weiter bei Lüssow.

Kurz hinter km 73 können wir ebenfalls anlegen, oder wir paddeln rechts in den kleinen Kanal hinein, der uns nach Liepen bringt. An dessen Ende steht eine überdachte Tisch-Bank-Kombi. Seit 2014 gibt es hier ein Sanitärhaus mit WC und Dusche. Zugang erfolgt jeweils durch Münzeinwurf, bislang 0,50 Euro. Zu Fuß erreichen wir von hier aus ein Restaurant/Hotel mit Hofladen.

Nahe Dersewitz vor Stolpe zweigt rechts der "Peene-Süd-Kanal" genannte Bewässerungsgraben ab, der jedoch laut einem an den Sperrbohlen angebrachten Schild für Freizeitboote gesperrt ist. 700 Meter flussabwärts steht rechts eine Beobachtungsplattform. Hier hat man einen Pausenplatz für Wasserwanderer geschaffen, der auch von Wanderern und Fahrradfahrern von der B 110 aus zu erreichen ist.

Unsere Wasserwanderung führt uns weiter in Richtung Anklam, der nächste Ort ist Stolpe. Hier gibt es einen kleinen WWR, in der Nachbarschaft gibt es ein Restaurant für gehobene Ansprüche - und es gibt weitere Angebote im Dorf, die nicht so teuer sind. Es gibt eine interessante Feldsteinruine zu besichtigen, hier stand eines der ersten Klöster von Vorpommern.

Radfahrer und Fußgänger können mit einer Seilfähre die Peene überqueren und durch einsame Gegend in Richtung Quilow wandern.

Im Sommer kann man hier vom Wanderweg aus Laubfrösche von den Bäumen quaken hören, abends sind manchmal Biber zu sehen. Auf der Südseite kann man ebenfalls wandern, vom Wasserwanderrastplatz aus führt ein kurzer Weg nach Westen an der Peene entlang. In Richtung Anklam können wir einen etwa 4,5 km langen Talrandwanderweg von Stolpe aus nutzen. Er führt ein Stückchen am Bauernhof Neuhof vorbei und erreicht dann mit einem Schwenk die B110.

Stolpe bis Anklam nach oben

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Nur noch 8 Kilometer trennen uns von Anklam. Etwa 4 Kilometer unterhalb von Stolpe können wir links in einen kleinen Kanal hinein paddeln und an dessen Ende anlegen. Wir befinden uns am alten Wikingerumschlagsplatz Menzlin. Es werden Führungen durch die Schiffsgräber angeboten. Hier kann man sich im Rahmen von Führungen über Riten und Gebräuche der Wikinger informieren.

Der kleine Hafen von Menzlin liegt an einem alten Poldergebiet, das seit einigen Jahren wieder vernässt wird und dadurch neue Heimat vieler Wasservogelarten geworden ist. Es kann umwandert werden und man kann von einigen Beobachtungsplattformen aus Wasservögel beobachten, z.B. Trauerseeschwalben.

Die Peene ist auch hier immer noch ein sehr interessanter Fluss, Heimat sehr vieler Tierarten, die ansonsten eher selten anzutreffen sind. In der Nähe von Anklam hört man im Frühherbst Brunftschreie der Rothirschbullen. Auch hier leben überall Biber und Fischotter, Seeadler, Schreiadler und Fischadler. Weihen und Milane sind ebenfalls keine Seltenheit hier, es gibt regelmäßig Eisvögel zu beobachten. 

Kurz hinter Menzlin beginnt rechts ein weiterer renaturierter Polder: der Polder Anklam-Görke wurde bei einem Deichbruch vor einigen Jahren unabsichtlich überflutet und bietet seitdem vielen seltenen Vogelarten Lebensraum. Da viele Vögel zwischen den beiden Poldern Menzlin und Anklam-Görke pendeln, sind hier oft verschiedene Zwergseeschwalbenarten und Seeadler zu sehen. 

In Anklam finden wir den Wasserwanderrastplatz "boot&bike" gleich links hinter der Fußgängerbrücke. Es gibt Duschen und WC, einen Imbiss, eine große Aufenthalts-Lounge und Zeltmöglichkeiten. Auch in komfortablen Holz-Cubes kann übernachtet werden.

Die Innenstadt mit Supermarkt, Geldautomat, Wochenmarkt und Bahnhof ist sehr nah. (Bahnhof allerdings etwa 1,5 km). Die Umgebung von Anklam auf der Peene- Nordseite besteht zu 75% aus Sümpfen, so dass hier sehr viele Wasservögel leben (Stichwort "Peenewiesen"). So gibt es hier für den Naturfreund immer viel zu entdecken und erleben. Sehr lohnend ist auch eine Besteigung der Nicolaikirchenruine, die wieder aufgebaut wurde und dessen Aussichtsplattform uns einen Blick aus über 50 Metern Höhe über die Stadt Anklam sowie die schöne Natur ermöglicht.

Bitte lernen Sie hier in unserem Stadtporträt die weiteren Sehenswürdigkeiten Anklams kennen!

Wir empfehlen eine Wanderung im Anklamer Stadtbruch, das nicht weit von Anklam vom Dörfchen Rosenhagen aus zugänglich ist. Über den alten Bahndamm der geschichtsträchtigen Bahnstrecke nach Peenemünde kann man hier durch ein bestechend schönes Naturschutzgebiet wandern, das mehrere hundert ha groß ist und Brutgebiet für Kormorane, Trauerseeschwalben und Fischadler. Diese kann man regelmäßig beim Jagen beobachten, und es halten sich ständig etliche Seeadler hier auf. Auch hier sind Eisvögel zu beobachten. 

Peenestrom nach oben

Map data © OSM (License)

Von Anklam aus kann man eine Kanutour in den Peenestrom machen und kommt damit ins Achterwasser der Insel Usedom. Paddelt man weiter in Richtung Peenemünde, kommt man an der Bootswerft von Ursula Latus vorbei: sie betreibt hier eine Bootsbauschule und baut und repariert Boote. Ein paar Kilometer weiter vor der Halbinsel Struck erreichen wir Spandowerhagen, bevor es in die offene Ostsee geht.

Man kann statt in den Peenestrom oder das Achterwasser aber auch zwei Kilometer rechts nördlich von Anklam zum Stettiner Haff paddeln. Eine komplette Rundtour ohne Landtransport über die Zarow und Tollense zurück ist ebenfalls möglich. Natürlich könnte man danach auch die Ücker hochfahren oder über Trzebiez und Stettin die Oder. Für diese Art von Kanuwandern sollte man aber über eine für Küstenwandern geeignete Ausrüstung und Erfahrung im Küstenpaddeln verfügen. Gute Kondition wäre ebenfalls von Nöten. Die genannten Strecken sind unglaublich einsame Gegenden, ideal für sehr sportliche Naturfreunde, aber fast ohne Infrastruktur.

Windrichtung nach oben

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Bei östlichen Winden empfiehlt es sich, die Peene-Tour von Anklam aus zu starten. Wir wünschen allen Kanufahrern ein unvergeßliches Paddelerlebnis!

Urlaub im Peenetal nach oben

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Allen, die ihren Urlaub hier im Peenetal verbringen möchten, empfehlen wir, sich umfassend auf diesem Webportal zu informieren. Lesen Sie alles über die großartige Natur in diesem mehr als 100 qkm großen Naturschutzgebiet, die vielen Ausguckmöglichkeiten, die Burgen und Burgruinen, die Schlösser und Herrenhäuser sowie die vielen Museen und alle weiteren Sehenswürdigkeiten im Peenetal. 

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