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Gewässerbeschreibung Rhinluch-Runde

Letzte Änderung: 17. Oktober 2024

Die Rhinluch-Runde als mehrtägige echte Rundtour nach oben

Map data © OSM (License)

Abseits der Großstadt und beinahe in der Wildnis finden wir eine gut dreißig Kilomerter lange Rundreise, die durch Abstecher leicht erweitert werden kann. 

Da in Wustrau eine längere Umtragestrecke vom Ruppiner See und den Wustrauer Rhin zu bewältigen ist, eignet sich dieser Ort bestens für den Tourenstart. Aber diese Kanurunde kann natürlich auch von einigen anderen Orten aus gestartet werden. 

Start in Wustrau unterhalb des Mühlenwehrs nach oben

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Wir können unterhalb des Mühlenwehrs Wustrau an einem Steg in den Wustrauer Rhin einsetzen. Der Steg ist, wie an vielen Orten, für höhere Wasserstände gebaut, wie wir sie im Sommer gewöhnlich nicht vorfinden. Nun ja, es ist nicht jedem mitgegeben, derartig schwierige Denkprozesse durchzuführen, um die richtige Konstruktion zu wählen. 

Der Wustrauer Rhin verwöhnt unser Auge mit einer durchweg natürlichen Ufervegetation, und der Verlauf wirkt nicht kanalisiert. Baumhindernisse werden regelmäßig beseitig, und Verkrautung ist selten so intensiv, dass man nicht vorwärts kommt. Im August wird das Kraut meistens auch geschnitten. 

 

Biwakplatz Langen kurz vor Fehrbellin nach oben

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Nach knapp fünfeinhalb  Kilometern erreichen wir den Rastplatz Langen. An einem schönen Schwimmsteg können wir bequem aussteigen und den Platz für eine Rast benutzen. Zum Zelten ist sehr wenig Platz. Es gibt ein ordentliches Kompostklo (Stand 2024). Eine Entscheidung,ob man die angrenzende Wiese nehmen möchte, sei jedem selbst überlassen.

Nur kurz dahinter endet der natürliche Verlauf des Wustrauer Rhins, und es führen zwei Wasserwege als etwas breitere, recht gerade Kanäle weiter. Nach Westen könnten wir den restlichen Verlaufs des Wustrauer Rhins bis zum Wehr in Fehrbellin paddeln, und links herum geht unsere Rhinluch-Runde weiter. 

Wir hören nun zwar die Autobahn, aber die Ufer dieses Kanals ("Fehrbelliner Kanal") sind recht natürlich. Daher wirkt der Kanal nicht langweilig. und etliche Vogelrufe von Grünspecht bis Pirol sind im Frühsommer zu vernehmen.

Bei km 8 erreichen wir den Alten Rhin, der uns in leicht kurvigem Verlauf zur Schleuse Hakenberg führt. Direkt in der Kurve zweigte ehemals der Alte Rhin nach Fehrbellin ab. Mittlerweile hat man allerdings den Anschluss komplett mit Reet (Schilf) zuwuchern lassen, so dass man noch nicht einmal zum Baggersee oder Wehr bei Tarmow gelangen kann. 

Fehrbellin bis Schleuse Hakenberg nach oben

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Ab der Kurve paddeln wir auf dem Alten Rhin, und an den Ufern wechseln sich Schilf und Gehölze ab, während der Alte Rhin uns ohne erkennbare Strömung in Richtung der Schleuse Hakenberg trägt. 

Links gibt es einige gemähte Gründstücke und sogar so etwas wie Gebäude. Ein Anglerverein hat hier seine Bleibe. An den gemähten Uferstellen könnten wir sogar anlanden, wenn es dringnd nötig wäre - und gerade niemand dort angelt.

Bis zur Schleuse haben wir knapp drei Kilometer zu paddeln, und bevor wir sie erreichen, zweigt rechts ein Umfluter ab. Ein Schild deutet auf die Befahrbarkeit hin, und tatsächlich ist es an einer Stelle vorgesehen, hier das Wehr und eine Brücke zu umtragen und dadurch nicht unbedingt auf die Schleusung angewiesen zu sein. Es gibt vernünftige Anlegestege.

 

Schleuse Hakenberg bis Linumhorst nach oben

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Geschleust wird stündlich, und es dauert nicht lange. Unterhalb der Schleuse Hakenberg erwartet uns der Alte Rhin mit schöner Natur: alte Gehölze säumen die Ufer, und das bleibt die nächsten dreieinhalb Kilometer auch so. Danach paddeln wir über einen zwar gewundenen Flusslauf, den man jedoch zum Teil durch Dämme über die Geländehöhe führt. 

Nach gut zwei Kilometern beginnt rechts von uns die Teichlandschaft Linum, aber davon können wir kaum etwas sehen. Nach weiteren zwei Kilometern zweigt rechts von uns ein schmaler Kanal ab. Ein Schild informiert uns darüber, dass wir hier den Abzweiger nach Linum erreicht haben. Würden wir ihn nutzen, hätten wir nach drei Kilometern das Teichland Linum erreicht. 

Zweieinhalb Kilometer hinter der Abzweigung sehen wir ein verrostetes Bauwerk, das sich über den Fluss spannt: wir haben die Brücke erreicht, die die Gehöfte Linumhorst (rechts) und Ziehtenhorst (links) durch einen Feldweg miteinander verbindet. Da die Brücke für größere Lasten nicht mehr tragfähig ist, dürfen nur noch Radfahrer und Wanderer dieses Bauwerk nutzen.  

Linumhorst und der Biwakplatz nach oben

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Vor der Brücke rechts befindet sich ein Lagerplatz für die Kanalunterhaltung. An mit Holzpfählen befestigtem Ufer können wir anlegen und finden genügend Platz, wenn wir etwas Auslauf benötigen oder für ein Picknick.

Wer noch etwas durchhält, schafft dann auch noch die restlichen zwei Kilometer bis zum Biwakplatz. Ein größerer Schwimmsteg bietet uns komfortablen Ausstieg und eine Komposttoilette sorgt für Entsorgungsmöglichkeit. 

Es gibt zwar keine richtige Zeltwiese, aber für ein paar kleine Zelte findet man hier und da Möglichkeiten. Eine überdachte Tisch-Bank-Kombi bietet Schatten oder Schutz vor Regen. 

Wir befinden uns etwa 10 Kilometer vor dem Ende unserer Rundtour, falls wir in Wustrau eingesetzt haben. 

Biwakplatz Linumhorst bis Altfriesack nach oben

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Ab jetzt haben wir nur noch einen Kilometer, bis sich der Rhin wieder teilt: rechts führt der Kremmener Rhin über eine Dammstrecke und dann durch eine größere Sumpflandschaft nach Kremmen sowie weiter bis Oranienburg zur Havel (etwa 22 km). Wir möchten jedoch links abbiegen, um wieder nach Wustrau zu gelangen.   

Dafür paddeln wir etwa vier Kilometer auf dem Bützrhin durch eine Art Auenlandschaft mit großen Erlen - und Weidengehölzen an beiden Ufern. An der alten Brücke bei "Wall" finden wir eine gute Anlandemöglichkeit. Es ist für längere Zeit die einzige mit etwas mehr Platz. 

Wenn rechts und links nur noch Schilf zu sehen ist, sind wir fast im Bützsee angelangt. Der Bützsee liegt in einem Naturschutzgebiet und wir dürfen nur entlang einer Reihe von gut sichtbaren Tonnen bzw. Dalben paddeln. Links von uns liegt eine große Insel. Betreten dürfen wir sie nicht. Rechts liegt in einer Schilflücke eine Badestelle. Ruhige Zeitgenossen können hier für eine Pause anlegen.

Nach etwa drei Kilometern liegt rechts ein kleiner Ponton, auf dem im Frühsommer Seeschwalben brüten. Davon halten wir schön weit Abstand, bevor wir rechts den Weg ins Mühlenfließ finden - oder etwas links auf die Häuser zuhalten, um zur Doppelschleuse Altfriesack zu gelangen.

 

Mühlenfließ umsetzen oder durch die Schleuse nach oben

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Wählen wir den rechten Weg durch das Mühlenfließ, müssen wir am Damm zur alten Klappbrücke aussetzen. Das erste Stück können wir dafür die Lore nutzen, während wir ab dem Damm unser Kanu ein kurzes Stück tragen müssen. An beiden Seiten stehen Stege zur Verfügung. (guter Pflegezustand 2024).

Das Mühlenfließ trifft sich bald mit dem Oberwasser des Bützrhin, Bis zum Ruppiner See haben wir nur noch etwas weniger als einen Kilometer vor uns. Der Bützrhin dient hier vielen Anwohnern als kleiner Hafen und Bootsliegeplatz. 

Vom Bützrhin durch den Ruppiner See zur Umtragestelle in Wustrau nach oben

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Von Wustrau und damit unserem Ausgangspunkt trennen uns jetzt nur noch gut tausend Meter. Am linken Ufer liegt ein Park mit einer sehr großen Badestelle sowie etliche private Grundstücke betuchter Leute. In der Ferne erkennen wir das Hotel, an dessen Seezugang der Ausfluss des Wustrauer Rhins liegt. 

Die Umtragestelle wurde in den vergangenen Jahren ein Stück östlich der alten am Ausfluss verlegt. Es ist hier zwar kein Steg mehr zur Verfügung, aber ein strandartiges Ufer ermöglicht uns, bei sommerlichen Wasserständen trotzdem relativ gut auszusteigen. Bei hohen Wasserständen müssen wir improvisieren, indem wir z.B. direkt an den Treppenstufen anlanden.

Für ein Picknick steht uns eine überdachte TiBa zur Verfügung. Ansonsten finden wir einige angekettete große, aber sehr leichte Bootswagen vor, die wir mit einer Münze frei bekommen - wie bei Einkaufswagen. Mit einem solchen können wir auch als Einzelperson unser Kanu und Gepäck leicht zum Ausgangsort fahren. Nach etwa 300 biw 500 Metern haben wir unser Fahrzeug erieicht, sofern wir es in der Nähe der Einsetzstelle zum Wustrauer Rhin geparkt haben.

 

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