Uecker

Geographische Lage

Die Uecker (anfangs in Brandenburg Ucker genannt) entsteht etwa 100 Kilometer Luftlinie nordöstlich von Berlin und fließt Luftlinie etwa 67,5 Kilometer ziemlich genau nördlich davon ins Stettiner Haff. 

Befahrungsregelungen

Der Oberuckersee liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Seine Ufer dürfen nur an an dafür vorgesehenen Stellen betreten werden. Hier finden Sie die Online-Karte vom Bundesamt für Naturschutz.

Weitere Einschränkungen sind uns nicht bekannt, abgesehen der einschlägigen Regelungen für Bundeswasserstraßen   (hier speziell Seeschifffahrtsstraßen, ab Straßenbrücke Ueckermünde). Wer bei Eggesin den Nebenfluss Randow aufwärts paddelt, findet nach etwa 6 Kilometern ein großes Schild: Standortübungsplatz der Bundeswehr, Weiterfahrt verboten und gefährlich.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise auf der Uecker führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Warnitz · Seehausen · Zolchow · Prenzlau · Pasewalk  · Torgelow · Eggesin (Stadtporträt und Sehenswürdigkeiten) · Ueckermünde

Befahrbare Flusslänge

Die Uecker entsteht als Ucker im Oberuckersee bzw. Uckersee südlich von Prenzlau im Bundesland Brandenburg. Von der südlichsten Spitze des Oberuckersees aus, die hier "Lanke" genannt wird, kann man sie bis Prenzlau 19,5 Kilometer paddeln. Danach sind es bis Ueckermünde am Stettiner Haff bzw. "Kleines Haff", wie der westliche Teil des Stettiner Haffs genannt wird, weitere 64 Kilometer.

Schwierigkeitsgrad

Im Prinzip ist die gesamte Ucker/Uecker für Anfänger befahrbar. Auf dem Ober- und Unteruckersee sollte man bei der Planung (und dem Tourenstart) den Wind im Auge behalten.

Es gibt bei der Eisenbahnbrücke (ca. an der nördlichen Stadtgrenze Prenzlaus) eine steinige Gefällestrecke, bitte den Text in der Bewässerbeschreibung beachten.

Strömung / Gefälle

Es gibt einige Gefällestrecken in und unterhalb Prenzlau sowie eine Brückendurchfahrt in Pasewalk mit Gefälle. Ansonsten wechseln sich immer Abschnitte mit mehr und solche mit wenig Strömung ab. Ab Pasewalk bis Ueckermünde ist die Uecker in beiden Richtungen bei sommerlichem Mittelwasser paddelbar, auch für Canadier.

In Prenzlau gibt es in trockenen Jahren Probleme mit der Wasserhaltung: wenn am Ausgang des Uckersees am dortigen Wehr nur noch Wasser über die Fischtreppe abgelassen wird, kann man erst ab der Einmündung des Quillow paddeln. Das Umtragen vom See bis dahin kann man als fast aussichtsloses Unterfangen ansehen, da man durch die ganze Stadt schieben müsste. Also fährt man bei Trockenheit erst ab dem Wasserwanderrastplatz Prenzlau (Biwakplatz nahe der Einmündung des Quillow).

Die Seen mit dem 5 Kilometer langen Sumpfkanal dazwischen kann man separat paddeln, ein sehr schöner Tagesausflug z.B. von Warnitz oder Schiffershof aus und zum Ausgangsort zurück, alternativ mit der Bahn von Prenzlau zurück nach Warnitz. Wir haben den Prenzlauern empfohlen, Borstenfischpass- Elemente einzubauen, um das Wasser zu halten. Diese sind mit dem Kanu einfach zu überwinden und setzen für Fische und Kleinlebewesen die Strömungsgeschwindigkeit sehr weit herab.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Wehre gibt es in Prenzlau, Nechlin - Nieden, Papendorf (nur, wenn man den alten geraden Kanal paddeln möchte), 2x in Pasewalk, Bauernort (nahe Belling), in Stallberg (nahe Liepe), sowie in Torgelow (alte Schleuse).

Bootswagen

Ein Bootswagen ist unbedingt erforderlich bei mittleren Wasserständen in Prenzlau (200 Meter) sowie in Torgelow (400 Meter). Bei guten Wasserständen kann man in Prenzlau einfach auf kurzem Weg umsetzen. Seit 2015 kann man statt umzutragen in Torgelow einen Kanu-Pass befahren, sofern man gelegentliche seitliche Berührungen mit Beton oder Granit nicht scheut. 

Windanfälligkeit

Mit Wind muss auf den beiden Seen gerechnet werden, ferner kann es unterhalb Pasewalk und auch unterhalb Eggesin auf den breiteren Abschnitten schon mal etwas ungemütlich werden bei Gegenwind. Ansonsten sind wir auf der Ucker eher geschützt.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Die Ufer sind durchweg natürlich, vom Hafen Ueckermünde abgesehen, wo es hohe Spundwandufer gibt. Von Abbruchkanten bis totalem Sumpf ist alles vertreten, was man üblicherweise an Kleinflüssen vorfindet. Von Eggesin ab finden wir hauptsächlich Sumpf und Auemwald vor.

Verkrautung

Im Hochsommer ist die Uecker teilweise verkrautet. Es wird meist Ende Juli gekrautet, dann entstehen Krautansammlungen vor Krautsperren.

Umgebungslärm

Stadtübliche Geräuschkulissen haben wir in Prenzlau, Pasewalk, Eggesin und Ueckermünde, weniger in Torgelow. Hinzu kommt die Umgehungsstraße Pasewalk sowie die A20. Auf dieser haben wir eine überraschend moderate Lärmentwicklung.

Am Truppenübungsplatz unterhalb Torgelow bis Eggesin sind zeitweise Panzerfahrgeräusche zu hören, ferner ab und zu Eisenbahnlärm, aber dieses immer nur ganz kurz. Im gesamten übrigen Verlauf haben wir eher den Eindruck von Stille.

Befahrungshäufigkeit

Die Uecker ist kanutouristisch wenig genutzt.

WWR

Wasserwanderrastplätze finden wir hier:

• In Warnitz  finden wir einen gut ausgestatteten Campingplatz am Ufer des Oberuckersees.
• nahe der Stadtpromenade das Solaris-Camp, WWR und Hütten
• In Pasewalk gibt es einen WWR 
• in Torgelow wurde ein neues Sanitärhaus gebaut. Damit wäre dieser Platz ebenfalls benutzbar.
• In Eggesin kurz in den Altarm der Randow einfahren, kleiner Anleger mit Duschen und WC gegenüber der Einsetzstelle (Randow-Floß, Familie Oertel).

Motorboote

Motorbootsverkehr ist auf den Seen und ansonsten ab Torgelow möglich, aber moderat. In Ueckermünde sind wir ab der Straßenbrücke auf einer Bundeswasserstraße, Boote und Schiffe bis Flusskreuzergröße sind hier möglich. Auch auf den Uckerseen ist Motorbootsverkehr erlaubt. 

Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufen können wir in Prenzlau nahe dem Wasserwanderrastplatz, ferner in Pasewalk,  Torgelow, Eggesin und Ueckermünde.

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

In Prenzlau fließt der Quillow zu und ermöglicht auch in trockenen Zeiten das Befahren ab Einsetzstelle Wasserwanderrastplatz 3-Linden neben der Quillowmündung; ein paar kleinere Bäche wie die Köhntop fließen zu. Der bedeutsame Nebenfluss ist jedoch die Randow, die in Eggesin einmündet, zusammen mit dem Winkelmannsgraben. Die Randow ist wegen ihres Verlaufes durch ein sehr ausgedehntes Militärgelände nur die letzten 6 Kilometer befahrbar. Über das Stettiner Haff sind die Zarow (3 Kilometer) und die Peene (23 Kilometer) sowie die Oder zu erreichen. Die Weiterfahrt entlang der Haffküste sollte nur bei gutem Wetter und mit entsprechender seetauglicher Ausrüstung (Seegängiges Kajak, Spritzdecke, Schwimmweste) erfolgen.

Bahn & Bus

Bahnhöfe gibt es in Warnitz am Ober-Uckersee, Prenzlau, Nechlin, Pasewalk, Torgelow, Eggesin sowie in Ueckermünde. Mit anderen Worten: die Bahnlinie verläuft idealerweise fast immer direkt neben der Uecker. Besser geht es wohl nicht.